Ein Experiment mit offenem Ausgang
Samsung Galaxy Fold und Huawei Mate X: Beta-Test für eine neue Produktkategorie
Die übers Wochenende von Samsung und Huawei vorgestellten faltbaren Smartphones sorgen wenig überraschend für kontroverse Diskussionen. Natürlich ist der hohe Preis der Geräte ein wesentlicher Kritikpunkt, aber auch die Haltbarkeit der Bildschirme wird sicher berechtigt in Frage gestellt. Doch unabhängig von all dem steht fest: Mit dem Samsung Galaxy Fold und dem Huawei Mate X startet noch in diesem Jahr ein hochinteressanter Beta-Test mit Blick auf die Zukunft der Smartphones.
Wer sich als „Early Adopter“ eines der rund 2000 Euro teuren Geräte zulegt, wird sich darüber im Klaren sein, dass die Nachfolger mit verbesserter Technik und vermutlich auch attraktiveren Preisen nicht lange auf sich warten lassen. Vorausgesetzt, das Kundeninteresse legt einen Ausbau dieser Kategorie nahe und die zum Start entwickelten Konzepte sind nicht gänzlich für die Tonne. Aber man sollte zumindest annehmen, dass die Prototypen auch halbwegs ausreichend mit Blick auf ihre Haltbarkeit getestet wurden.
Samsung Galaxy Fold
Huawei Mate X
Interessant ist die unterschiedliche Herangehensweise der beiden Hersteller. Uns gefällt das Konzept von Huawei, das nur einen einseitigen Bildschirm erfordert, auf den ersten Blick besser. Besonders smart ist die Umsetzung der Kamera, die für Selfies und klassische Aufnahmen gleichzeitig genutzt werden kann. Statt auf jeder Seite Objektive zu montieren, werden die Bildschirme auf beiden Seiten des zugeklappten Telefons jeweils als Sucher genutzt und man schaut entweder „durchs Telefon durch“ oder in einen virtuellen Spiegel.
Samsung verspricht mit seinem 3-App-Multitasking softwareseitig mehr Funktionen, bei Huawei ist lediglich der vom iPad bekannte Split-Screen-Modus vorhanden. Apropos iPad: Die Frage „wofür brauch ich sowas“ beantwortet sich einfacher durch die Vorstellung, sein iPad für unterwegs mal eben zusammenklappen zu können. Nur können die Geräte von Samsung und Huawei nebenbei noch telefonieren.
Ohne Frage werden wir uns mit den beiden Neuerungen nach ihrer Erscheinung im April bzw. Sommer noch intensiv beschäftigen. Erst dann ist eine verlässlichere Einschätzung möglich. Auch Apple wird den Markstart der Geräte mit höchstem Interesse verfolgen und die Rückschlüsse in eigene Experimente mit vergleichbaren Konzepten einfließen lassen.