Telekom und Vodafone wollen dauerhaft verzichten
Roaming-Kosten nach dem Brexit: Deutsche Nutzer bleiben vorerst verschont
Großbritannien-Reisende müssen sich zumindest in diesem Jahr noch keine Sorgen wegen anfallender Roaming-Gebühren machen. Auf lange Sicht könnte die Wiedereinführung der Preisaufschläge bei der Mobilfunknutzung in Großbritannien für deutsche Staatsbürger aber durchaus wieder zum Thema werden. Mit dem Brexit verliert nämlich auch die seit 2017 gültige EU-Verordnung zu Roaming-Gebühren ihre Gültigkeit in Großbritannien.
Bilder: Vodafone UK
Das Magazin Spiegel hat die großen deutschen Provider zu diesem Thema befragt. Die Antworten garantieren zumindest vorübergehend noch entspannte Auslandsaufenthalte auf der britischen Insel. Vor dem Jahreswechsel will keiner der Anbieter diesbezüglich Änderungen vornehmen, Kunden können also auch in britischen Telefonnetzen ohne Kostenrisiko ihre deutschen Tarife für Telefon und mobiles Datenvolumen nutzen.
Die Telekom und auch Vodafone Deutschland vertreten bislang den Standpunkt, dass sich an der aktuellen Befreiung von Roaming-Kosten auch auf lange Sicht nichts ändern wird. Eine Wiedereinführung der Roaming-Gebühren sei zumindest bislang nicht geplant. Weniger wollen sich dagegen O2 und 1&1 in der Angelegenheit äußern. Die beiden Anbieter sichern ihren Kunden die Roaming-Freiheit für Großbritannien derzeit nur bis zum Jahresende 2021 zu. Ob dies auch im kommenden Jahr so bleibt, hängt laut O2 und dem Drillisch-Ableger von Verhandlungen mit den Roaming-Partnern ab.
Briten zahlen ab 2022 wieder Roaming
Das Thema Roaming-Gebühren nach dem Brexit wurde wieder aktuell, seit Vodafone in Großbritannien in der vergangenen Woche deren Wiedereinführung für den 6. Januar 2022 angekündigt hat. Von diesem Tag an werden in Verbindung mit einzelnen britischen Vodafone-Verträgen zusätzliche Gebühren fällig, wenn der Inhaber damit innerhalb europäischer Roaming-Zonen agieren. Deutsche Vodafone-Kunden können dieses Datum allerdings erstmal vollständig, der Konzern fährt hierzulande mit dem Verzicht auf die Zusatzkosten auch für Gespräche von Großbritannien aus eine deutlich kundenfreundlichere Strategie.