Patientenakte, E-Rezept und mehr
Privatversicherer: Smartphone-Offensive ab Mitte 2023
Kurz vor dem Jahresende informiert der Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) über seine Zukunftspläne in Sachen Digitalisierung.
Digitale Identitäten ab Mitte 2023
Offenbar nicht durch das mit den gesetzlichen Versicherern gemeinsam verursachte E-Rezept-Debakel abgeschreckt, das man im ersten Anlauf ordentlich gegen die Wand gefahren hat, will der PKV bis Mitte 2023 die nötigen Vorbereitungen getroffen haben, um auch die Privatversicherten mit digitalen Identitäten zu versorgen, die den Alltag im Gesundheitswesen an mehreren Fronten vereinfachen sollen.
Sobald die digitalen Identitäten flächendeckend unter den Privatversicherten ausgegeben wurden, soll es auch diesen möglich sein einen Großteil der Arzt- und Klinikbesuche bzw. den damit einhergehenden bürokratischen Aufwand über das Smartphone abzuwickeln.
Dazu gehört der Online-Check-In in der Praxis, die Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen, der Einsatz der elektronischen Patientenakte und der Empfang sowie das Einlösen von elektronischen Rezepten über das persönliche Smartphone.
IBM und RISE als Vertragspartner
Um die benötigten Infrastruktur-Vorbereitungen sollen sich IBM und der IT-Dienstleister RISE („Research Industrial Systems Engineering Forschungs-, Entwicklungs- und Großprojektberatung GmbH“) kümmern, mit denen der Verband der Privatversicherer jetzt entsprechende Verträge gezeichnet hat.
Erst kürzlich hatte die die elektronische Patientenakte koordinierende Gematik GmbH angekündigt in ihrem Konzept eine Opt-Out-Lösung implementieren zu wollen, die es Versicherten ermöglichen soll der Nutzung der standardmäßig zur Verfügung gestellten Patientenakte aktiv zu widersprechen.
- Trauerspiel Gematik: Elektronische Patientenakte (vielleicht) mit Opt-Out-Prinzip
Dies soll die Verbreitung der elektronischem Patientenakte ankurbeln, die von Versicherten bislang aktiv angefordert werden musste.