Nachträge zur Geodaten-Speicherung des iPhones: Kongress-Termin, Klage, & eine eMail von Steve
Die Geodatenspeicherung des iPhones (wir berichteten) durfte sich nicht nur in Deutschland über ein außergewöhnlich hohes Maß an medialer Beachtung freuen, auch in Amerika sorgte der von O’Reilly veröffentlichte Software-Download mit dem sich die auf dem iPhone abgelegten Geo-Daten auf einer Google-Karte darstellen ließen, für Schlagzeilen.
Jetzt folgt was folgen musste. In den USA läuft mittlerweile die erste Klage gegen Apple. Eingereicht am 22. April, gehen in Florida zwei iPhone-Besitzer nun gerichtlich gegen Apple vor. Die Vorwürfe: Betrug und der Eingriff in die Privatsphäre.
Sieht man von dieser eMail des Apple Boss Steve Jobs ab, steht eine Reaktion Cupertinos auf die seit dem 20. April im Raum stehenden Vorwürfe, Nutzerdaten ohne das Einverständnis der iPhone-Kunden aufzuzeichnen, bislang noch aus. Jobs, so berichtet Macrumors soll auf die Frage eines Nutzers, warum Apple die Geo-Daten seiner Kunden speichere, die Smartphone-Konkurrenz von Android jedoch nicht, geantwortet haben:
Oh yes they do. We don’t track anyone. The info circulating around is false.
Öffentlich äußern dürfte sich Apple zu den bislang vorgetragenen Vorwürfen im Laufe der nächsten 14 Tage und damit auf eine Anfrage des US-Kongressabgeordneten Al Franken reagieren. Dieser hatte in der vergangenen Woche einen Fragenkatalog zur Geodatensammlung des iPhones zusammengestellt und an Jobs persönlich adressiert. Die offenen Fragen im Überblick:
- Warum hat sich Apple mit Veröffentlichung der 4. Version des iOS Betriebssystems für die Geodatensammlung entschieden?
- Warum hat Apple seine Kunden nicht klar und verständlich über Umfang und Speicherung der Datenaufzeichnung informiert und ihnen die Möglichkeit geboten, diese auch zu bestätigen?
- Geht Apple davon aus, dass die Aufzeichnung der iOS Geodaten durch die hauseigenen Datenschutzrichtlinien legitimiert wird?