Apple prüft Löschung
Nach Twitter-Ausschluss Trumps: „Parler“ stürmt die Charts
Nur wenige Stunden nachdem das soziale Kurznachrichten-Netzwerk Twitter am Freitag Abend den offiziellen Account des amerikanischen Präsidenten Donald Trump wegen der „Aufstachelung zur Gewalt“ abschaltete, fokussiert sich die Aufmerksamkeit der Trump-Anhänger jetzt auf das wahrscheinlich nächste, digitale Podium des umstrittenen Politikers.
Parler: Überraschender Chart-Stürmer in Deutschland
So findet derzeit ein regelrechter Run auf den amerikanische Microblogging-Dienst Parler statt, der im deutschen App Store zwischenzeitlich Platz 1. der Nachrichten-Kategorie erreichte und es inzwischen sogar unter die Top-40 der allgemeinen deutschen App Store Charts geschafft hat.
Parler bewirbt sich in den Vereinigten Staaten als Free-Speech-Alternative zu Twitter und rekrutiert seine Anwender vor allem aus dem Neu-Rechten-Lager, die den Messenger schon seit mehreren Monaten zur Organisation, zum Nachrichten-Austausch und zur Kommunikation untereinander nutzen. Der Dienst wird immer wieder auch mit dem sozialen Netzwerk Gab verglichen, das als offen antisemitisch gilt und mit seiner iPhone-Applikation mehrfach an der Einlasskontrolle des App Stores abblitzte.
Bildschirmfotos der Parler-App
Apple prüft Löschung
Auch Parler ist, befeuert durch den plötzlichen Popularitätszuwachs, auf Apples Radar gerückt und wurde bereits mit einem Ultimatum aus Cupertino belegt.
So hat Apple Parler in einem streng formulierten Anschreiben nun dazu aufgefordert, die auf der Plattform veröffentlichten Beiträge umgehend zu moderieren und von gewaltverherrlichenden Inhalten zu säubern. Sollte dies nicht geschehen, würde man die Parler-Applikation noch in der Nacht zum Sonntag aus dem App Store entfernen und damit dem Suchmaschinen-Riesen Google folgen. Diese hatte Parler bereits in den frühen Morgenstunden aus dem Google Pay Store geworfen.
In einem Interview mit dem Business Insider hat Parler-CEO John Matze dem iPhone-Konzern derweil die Bevormundung seiner Nutzer vorgeworfen. Apple würde diesen durch das Ultimatum quasi Vorschreiben, welche Apps diese verwenden dürften und welche nicht.