"Wir sehen keinen Weg"
Mitarbeitermemo: Nokias Gesundheitssparte am Ende
Schon am vergangenen Donnerstag zeichnete sich ab, was ein jetzt aufgetauchtes Mitarbeitermemo der Nokia-Managerin Kathrin Buvac in Worte fasst: Die Gesundheitssparte des des finnischen Konzerns steht vor dem Aus.
Ein kurzer Blick zurück. Am 15. Februar veröffentlichten die Finnen eine überraschende Pressemitteilung, in der das Unternehmen ankündigte die „Überprüfung der strategischen Möglichkeiten“ für sein Digital-Health-Geschäft veranlasst zu haben.
Bereist damals war klar: Nachdem Nokias Gesundheitssparte über Monate mit vernichtender Nutzer-Kritik zu kämpfen hatte, machte man sich nun ernsthafte Gedanken über Sinn und Zweck, die Produktsparte komplett oder in Teilen aufrecht zu erhalten.
Zwar starteten Nokia nach der Übernahme des französischen Medizinprodukte-Anbieters Withings mit einem Vertrauensvorschuss, verspielte sich mit einem radikalen App-Update und einer Funktionsreduktion der Gesundheitswaage Body Cardio jedoch den Zuspruch der Community.
Nun scheint sich der Konzern bereits aktiv auf das Ende der Gesundheitssparte vorzubereiten. Wie aus einem internen Rundschreiben der Nokia-Managerin Kathrin Buvac hervorgeht, sieht das Unternehmen derzeit keinen Weg, wie man das Digital-Health-Geschäft zu einem bedeutungsvollen Bestandteil einer so großen Marke wie Nokia ausbauen könne.
Zwar schafft der Text keine endgültigen Fakten, darf jedoch als Hinweis an die betroffenen Mitarbeiter verstanden werden, sich schon jetzt nach neuen Arbeitgebern umzuschauen.
Im Mitarbeitermemo, dessen Wortlaut hier eingesehen werden kann, heißt es unter anderem:
[…] anstatt uns in unsere Technologie zu verlieben, müssen wir ehrlich zu uns selbst sein. In seiner Gesamtheit hat unser Digital-Health-Geschäft Schwierigkeiten damit gehabt, zu wachsen und seine Wachstumserwartungen zu erfüllen.
Derzeit sehen wir keinen Weg, wie wir dieses zu einem bedeutungsvollen Betsandteil eines so großen Konzerns wie Nokia ausbauen könne. Sobald wir mehr über mögliche zukünftige Schritte wissen, möchten wir die betroffenen Mitarbeiter informieren und die Arbeitnehmervertreter im Einklang mit den lokalen rechtlichen Anforderungen und Praktiken einbeziehen, wo dies erforderlich ist.