Verbreitungsstatistik enttäuscht
Kurskorrektur? Apple drängt Nutzer wieder zur neuesten iOS-Version
Apple nimmt offenbar die mit iOS 15 im vergangenen Jahr eingeführte Option zurück, statt stets die neueste Version des iPhone-Betriebssystems zu installieren, auch weiterhin den Vorgänger zu verwenden. Anders als in früheren Jahren war es ja seit der Veröffentlichung von iOS 15 möglich, alternativ zu dessen Installation noch weiter mit iOS 14 zu arbeiten. In den Systemeinstellungen Softwareupdate wurden beide Versionen angezeigt und Apple hat bis zuletzt mit iOS 14.8.1 Ende Oktober erstmals auch weiterhin Sicherheitsupdates für das Betriebssystem aus dem Vorjahr mit ausgeliefert.
Dies scheint sich nun allerdings geändert zu haben. Mit dem jüngsten iOS-Update ist die Option, statt der Installation von Version 15.2.1 weiterhin iOS 14 zu verwenden, aus den Update-Optionen in den iOS-Systemeinstellungen verschwunden.
Zwar lässt sich nicht vollständig ausschließen, dass es sich hier um ein Versehen oder einen technischen Fehler handelt. Wahrscheinlicher scheint allerdings, dass Apple den Weg zurück zu seiner ursprünglichen Strategie angetreten hat, und seine Kunden wieder mit Nachdruck dazu drängt, die jeweils neueste verfügbare Softwareversion zu verwenden.
Böse Zungen mögen nun sagen, Apple will auf diese Weise seine Statistiken aufpolieren (dazu unten mehr). Eher denkbar scheint allerdings, dass Apple hier tatsächlich die Systemsicherheit im Auge hat. Der iPhone-Hersteller sieht sich über die letzten Monate hinweg mehr und mehr im Ziel von teils schwerwiegenden Angriffen und muss damit verbunden enorme Anstrengungen unternehmen, um die verbundenen Sicherheitslücken zeitnah und effektiv zu schließen. Diese Aufgabe dürfte zweifellos einfacher zu bewältigen sein, wenn sich die Verantwortlichen hier auf eine aktuelle Version des Betriebssystems konzentrieren können.
Nutzer installieren iOS 15 nur zögerlich
So oder so hat sich der Strategiewechsel von Apple im vergangenen Jahr aber auch deutlich in den Statistiken zur Nutzung der unterschiedlichen Systemversionen niedergeschlagen. Auch wenn Apple mit der Veröffentlichung der entsprechenden Werte diesmal fast einen Monat länger gewartet und den Nutzern so mehr Zeit gegeben hat als gewöhnlich, sind die Ergebnisse enttäuschend.
Mit Stand 11. Januar ist auf lediglich 72 Prozent aller in den letzten vier Jahren eingeführten iPhone-Modelle iOS 15 installiert und über alle Geräte hinweg gesehen liegt dieser Wert nur bei 63 Prozent. iOS 14 war dagegen schon Mitte Dezember 2020 auf 81 Prozent aller in den vier vorgehenden Jahren eingeführter Geräte beziehungsweise auf 72 Prozent aller aktiven Geräte installiert.
Beim iPad zeigt sich dieser Einbruch noch dramatischer. Apple zufolge laufen hier aktuell lediglich 57 Prozent aller Geräte aus den letzten vier Jahren und nur 49 Prozent aller Geräte auf dem Markt unter iOS 15, während dies unter iOS 14 noch 75 beziehungsweise 61 Prozent waren.