Neue Bedrohungs-Benachrichtigungen
iPhone-Spionagesoftware: Apple wird Anwender zukünftig direkt warnen
Nach der gestrigen Ankündigung Apples, ein Verfahren gegen die israelischen Spionagesoftware-Anbieter der NSO Group zu eröffnen, hat der Konzern nun auch Neuerungen im Umgang mit feindlichen iPhone-Übernahmen angekündigt. So sollen Anwender mit kompromittierten Geräten fortan von Apple gewarnt werden, wenn Geräte von einer Spionagesoftware befallen wurden.
Wie genau dies vonstatten gehen soll hat Apple in dem neu veröffentlichten Support-Eintrag #HT212960 („Informationen zu Apple-Bedrohungs-Benachrichtigungen zum Schutz vor staatlich geförderten Angriffen“) beschrieben.
So will sich der Konzern auf die staatlich finanzierte Überwachung einzelner Akteure konzentrieren, wie etwa im Fall der Pegasus-Spionagesoftware, die es rund um den Globus gezielt auf Anwälte, Aktivisten, Regimekritiker, Journalisten und führende Köpfe von Nichtregierungsorganisationen abgesehen hatte.
Per E-Mail, SMS und über iCloud
Werden iPhone-Aktivitäten festgestellt, die auf eine so gelagerte Bedrohung hindeuten, sollen die Besitzer der betroffenen Geräte per E-Mail, SMS und beim einem Online-Login in das eigenen iCloud-Konto gewarnt werden. Apple will so auch Anwender erreichen, die nicht immer auf dem aktuellen Stand des iPhone-Betriebssystems sind. Zudem sollen im Fall einer Benachrichtigung weiterführende Hinweise darüber informieren, was betroffene Personen als nächstes unternehmen sollten.
Apple unterstreicht, dass gezielte Angriffe wie im Fall der Pegasus-Spionagesoftware kurze Halbwertszeiten haben und unglaublich kostspielig sind. Die Wahrscheinlichkeit Opfer entsprechender Angriffe zu werden ist damit verschwindend gering.
Mit den Bedrohungs-Benachrichtigungen will Apple zukünftig besser aufgestellt sein und schneller auf großflächige iPhone-Angriffe reagieren. Im Fall der Pegasus-Spionagesoftware hatte der iPhone-Konzern für seine verzögerte Reaktion Kritik einstecken müssen.