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Supermärkte manipulieren: Uni-Projekt „Sparpionier“ sorgt für Waffengleichheit

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Ihr kennt die im App Store angebotenen Prospekt-Applikationen. Anwendungen, wie das von der Axel Springer AG betriebenen „KaufDa“ suggerieren euch beim Auffinden preiswerter Einzelhandels-Angebote behilflich zu sein – unterm Strich verteilen die virtuellen Postwurfsendungen jedoch nur die Message der großen Händler: „Hier, unser Prospekt, jetzt gebt uns euer Geld.“

Preise, die nur wie Sonderangebote wirken, sich aber – wenn überhaupt – nur marginal vom Durchschnitt im Bundesland unterscheiden. Prospekte, die in reichen Bezirken mehr für ein Pfund Kaffee verlangen als in armen (Hallo Neukölln), Angebote mit minutiös geplanten Fristen, die euch hauptsächlich in den Laden locken sollen und Werbung, die vor allem eins deutlich macht: Supermärkte wollen keinen Preisvergleich.

rossmann

Vorhang auf für Sparpionier. Das Uni-Projekt der FU Berlin hat es in sich, scheitert momentan aber noch daran, seinen wirklich verbraucherfreundlichen Ansatz auch ansprechend zu verpacken. Die Webseite der unabhängigen Macher ist ebenso un-sexy und mausgrau wie der Startbildschirm der kostenlosen iPhone-Applikation. Die Selbstbeschreibung der App hat sichtliche Probleme damit, die mathematischen Methoden der involvierten Informatiker auf den Punkt zu bringen. Dabei ist gerade dies, das logische Konzept hinter dem „Sparpionier“, unglaublich schlau:

10 mal brauchbarer als die Optik vermuten lässt

Die Applikation greift auf die Angebote aller relevanten Supermarkt-Prospekte zu, deren Scans auf den Servern der Macher, erkannt, verarbeitet, sortiert und mit der Konkurrenz abgeglichen wurden. Im Alltagseinsatz listet der „Sparpionier“ (AppStore-Link) dann genau die Angebote, die in den Supermärkten rings um eure aktuelle Geo-Position beworben werden und macht, was die bei KaufDa und Co. gelisteten Supermärkte eigentlich nicht wollen: „Sparpionier“ vergleicht Preise.

Nicht nur den Prospekt-Preis von dieser und von letzter Woche, sondern auch das Preisgefälle zwischen unterschiedlichen Bezirken, die Abweichungen zwischen unterschiedlichen Filialen des gleichen Konzerns und die innerdeutschen Variablen. Die Jungs hätten ihre App auch „Ihr macht uns nichts mehr vor“ nennen können.

Aber eigentlich müsst ihr euch nur einen Punkt merken: Nach dem Start der App zeigt der kostenlose und werbefreie Download einfach nur an, ob es sich bei dem Angebot, dass euch heute interessiert, wirklich um ein „Angebot“ im Wortsinn oder einen Trick der Kaiser-Filialen handelt, euch mit geschickter Kommunikation zu manipulieren.

kasers

Wir haben vorhin mit den Machern telefoniert und die Hintergründe des Sparpioniers abgeklopft. Unser Erst-Eindruck „schlaue Techies kümmern sich um Verbraucher“ hat sich bestätigt. Der Sparpionier hat es weder auf eure Daten abgesehen, noch finden sich irgendwelche Fallstricke in der nur fünf Sätze kurzen Seite, die die Nutzungsbedingungen der App erklärt. Die „Sparpionier“-Macher nutzen die gleiche Scanner-Technik, die die Post seit Jahren zur Adress-Erkennung einsetzt, um sich nicht mehr von vermeintlich billigen Wackelpudding-Angeboten reinlegen zu lassen.

Das einzige Problem: Die App und die Webseite sind hässlich und irgendwie scheint es noch schwer zu fallen, das gute Konzept zu kommunizieren.

Sparpionier zeigt die echten Spar-Chancen und sortiert gnadenlos Pseudo-Angebote & Werbetricks aus. Geprüft werden im Preiswettbewerb stehende Markenprodukte, bei denen es gute Angebote gibt. Die Preis-Qualität wird durch den Vergleich mit früheren Angeboten des Ladens und der Konkurrenz ermittelt.

Für einen Ersteindruck müsst ihr Sparpionier nicht sofort aus dem App Store laden – sondern könnt auch die mobile Webseite der Macher nutzen.

Update – Nach unserem Bericht merken die Sparpionier-Macher an:

Die mobile Webseite hat gegenüber der App einen „stark eingeschränkten Nutzungsumfang“ (und wird auch nicht mehr weiter entwickelt): Es gibt dort z.B. weder eine Warenartsuche (Bier) noch Marktübersichten (Lidl)… Die Suche läuft auch via PLZ-Geo-Mittelpunkt und ist großräumiger und damit viel ungenauer, als bei der App.

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wer darüber einkauft unterstützt uns mit einem Teil des unveränderten Kaufpreises. Was ist das?
04. Dez 2013 um 11:44 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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