iOS 9 öffnet die Tore: YouPorn, Gameboy und OpenSource-Apps können kommen
Mit dem Start von iOS 9 im Herbst wird es auch für den durchschnittlichen iPhone-Nutzer erstmals möglich sein, beliebige iOS-Anwendungen am App Store vorbei auf seinen Geräten zu installieren.
Bislang war Vertrauen gefragt: Dritt-Apps mit Zertifikat-Installationen
Interessierte Verbraucher sind dabei – anders als bislang – nicht mehr auf Anbieter angewiesen, die ihre Enterprise-Zertifikate zum Verteilen von fragwürdigen Apps zweckentfremden, sondern können sich den Code diverser Open-Source Projekte direkt aus dem Netz laden, kompilieren und als Dritt-App auf dem eigenen iPhone installieren.
Eine Neuerung, die Apple mit einer Umstellung der Entwickler-Richtlinien möglich macht. So wird zur Xcode-Installation von Dritt-Anwendungen zukünftig kein kostenpflichtiger Entwickler-Account mehr vorausgesetzt – vielmehr können alle Mac-Nutzer, die sich Apples Entwickler-Umgebung besorgen, zukünftig die Installation all jener Anwendungen anstoßen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht in den App Store zugelassen wurden.
Zum ersten Mal in der Geschichte des iPhone könnte sich damit ein App Store außerhalb des App Stores etablieren, der nicht mehr auf System-Modifikationen wie einen Jailbreak angewiesen ist.
Bald übernimmt Xcode die Installation
Gameboy-Emulatoren, politisch unkorrekte Applikationen oder die Apps der großen Adult-Portale (YouPorn, Pornhub und wie sie alle heißen) könnten sich hier die Klinke in die Hand geben.
Zwar ist die Installation entsprechender Drittanwendungen noch alles andere als eine 1-Klick-Aktion, Anleitungen wie dieses Tutorial des Entwicklers Bouke van der Bijl, dürften in den kommenden Monaten aber weiter optimiert werden und letztlich für eine Situation sorgen, die wir von der Android-Plattform kennen: Neben den offiziellen Downloads aus dem Store, gibt es hier auch Entwickler die Ihre Anwendungs-Pakete auf den eigenen Webseiten zum Download bereitstellen.
Mit dem Start von iOS 9 lassen sich Angebote dieses Schlags nun auch iPhone- und iPad-Nutzern unterbreiten.