Augen nach unten
In China: Smombie-Spuren neben Rad- und Fußwegen
Die Prüfgesellschaft DEKRA legte vor zwei Jahren erstmals Zahlen zur „Risikogruppe Smartphone-Fußgänger“ vor. Von den knapp 14.000 Fußgängern, die im Rahmen der Studie erfasst wurden, nutzten 17 Prozent ihr Smartphone auf unterschiedliche Art und Weise während ihrer Teilnahme am Straßenverkehr.
Bild: 参考消息网
Über alle Städte und Altersgruppen hinweg tippten knapp 8 % der Fußgänger beim Überqueren der Straße Text.
Weitere 2,6 % telefonierten und rund 1,4 % taten beides gleichzeitig. Rund 5 % trugen Ohrstöpsel oder Kopfhörer, ohne zu sprechen – hörten also vermutlich Musik. Wie zu erwarten war, benutzten jüngere Fußgänger tendenziell häufiger das Smartphone als ältere – wobei mit über 22 % die intensivste Nutzung in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren zu beobachten war. Auffällig sind geschlechtsspezifische Unterschiede: Während der Schwerpunkt des Tippens bei den weiblichen Fußgängerinnen lag, war bei den Männern das Musikhören deutlich häufiger.
Ein Trend auf den chinesische Behörden relativ pragmatisch reagieren und das potentielle Sicherheitsproblem mit dem Ausbau sogenannter Smombie-Spuren im öffentlichen Straßenland angehen.
Auf dem grün gestrichenen 80cm breiten Streifen lässt sich das Smartphone ungestört im Blick behalten, ausweichen müssen hier die sehenden Fußgänger.
Die neuen Smombie-Spuren, über die aktuell die britische BBC berichtet, werden in China seit 2014 getestet. Hierzulande sorgten die Stadtwerke Augsburg mit einem ähnlichen Projekt für Schlagzeilen und verbauten 2016 sogenannte „Bompeln“ in ihrem Straßenland.
Die Boden-Ampeln sollen die 300.000 Einwohner der Universitätsstadt im Südwesten Bayerns beim gedankenverlorenen Spazieren mit dem Handy auf Gefahrenstellen aufmerksam machen.