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Neustart trotz ausstehendem Urteil

Im laufenden Rechtsstreit: SWR-App „Newszone“ kehrt zurück

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10 Kommentare 10

Der Südwestrundfunk und mehrere deutsche Zeitungsverleger streiten sich seit über einem Jahr um das Nachrichten-Angebot „Newszone“. Die im Bundesverband der Zeitungsverleger (BDZV) organisierten Blattmacher hatten gegen das zu Beginn des Jahres 2022 eingeführte App-Angebot des SWR rechtliche Schritte eingeleitet.

Newszone

Argumentiert wurde gegen die kostenfreie App, wie schon gegen die offizielle Tagesschau-Applikation im Jahr 2016: Die iPhone-Applikation sei zu presseähnlich und würde als gebührenfinanziertes Angebot damit unzulässig in die direkte Konkurrenz mit den privatwirtschaftlich organisierten Zeitungen treten.

Die Kritik richtete sich vornehmlich gegen die (zu) textbasierte Aufmachung der Newszone-App, die darauf abzielte, insbesondere ein jüngeres Publikum anzusprechen.

Die Sache ging damals vor Gericht und endete im Herbst 2022 mit einem Urteil des Landgerichts Stuttgart, das zur Entfernung der Newszone-App aus den App Stores von Apple und Google führte. Der SWR legte seinerseits jedoch Berufung gegen die Entscheidung ein und betonte in einer Erklärung, an dem Konzept der Newszone-App für ein junges Publikum festhalten zu wollen. Seitdem werden die Inhalte der App vollumfänglich auf der Website dasding.de/newszone verfügbar gemacht.

Newszone App

Zeitnaher Neustart geplant

Nun will der SWR seine Newszone-App reaktivieren. Wie der Deutschlandfunk unter Berufung auf eine Agenturmeldung der Deutschen Presse-Agentur berichtet, plant das SWR einen zeitnahen Neustart der Newszone-App.

Dabei ist offenbar geplant, die neue Version der Anwendung unabhängig von den noch laufenden gerichtlichen Auseinandersetzungen an den Start zu bringen. Das Gerichtsverfahren wartet derzeit noch auf eine Entscheidung in der Hauptsache, im vergangenen Sommer hatte das Oberlandesgericht Stuttgart das Verbreitungsverbot der App jedoch schon wieder aufgehoben.

Noch ist die neue Newszone-App nicht in Apples Software-Kaufhaus aufzuspüren, sobald diese verfügbar ist, dürfte der alte Link jedoch wieder funktionieren.

19. Mrz 2024 um 10:03 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    10 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Es ist echt ein Trauerspiel. Der ÖR kostet in der aktuellen Form Miliarden, darf aber kein vernünftiges Angebot machen. Wildwuchs an Apps, keine vernünftige übergreifende Mediathek die dauerhaft Inhalte bereitstellen darf, darf nicht zu Presseähnlich sein,etc…daher stehe ich aktuell auf der Seite der Leute die sagen streicht den auf ein Minimum zusammen.
    Wenn man die Gesetze endlich mal ändern würde so, dass der ÖR vollwertig mit den privaten Anbietern konkurrieren darf, dann darf er auch gerne was kosten aber aktuell ist es einfach zu teuer….

  • Schön dass es den Damen und Herren vom Bundesverband der Zeitungsverleger um Qualitätsjournalismus geht, und nicht ums Geld *hust*

    Guter Journalismus ist für eine demokratische Gesellschaft zu wichtig, um ihn der Beeinflussung durch Kapitalinteressen oder Politik auszusetzen.

    • Exakt, vielleicht sollte der Verband einmal vor der eigenen Haustür kehren.
      Wenn den Apps der ÖRR vorgeworfen wird, dass er zu ‚textlastig‘ ist, werfe ich den Apps der privaten vor zu ‚Werbelastig‘ zu sein und in der Darstellung immer mehr redaktionelle Artikel und Werbung, die in der Aufmachung redaktionellen Artikeln gleicht zu vermengen.
      Der pflichtgemäße Hinweis ‚Anzeige‘ wir dann gerne in grau auf weiß, möglichst klein und unauffällig angebracht. Und damit oft irgendwelche fragwürdigen Heilmittelchen oder sensationsmäßig aufgemachte Clickbait-Werbung an den Mann/die Frau gebracht.
      Wenn der Verband da endlich einmal auf journalistische Standards dringen würde, könnte ich die Kritik nachvollziehen, so nicht.

      Antworten moderated
  • Es handelt sich um eine per Zwangsabgabe finanzierte Konkurrenz der Zeitungsverleger und ist somit wettbewerbswidrig.

    • Die Aufgaben der Öffentlichen sind vom Gesetzgeber festgelegt. Insofern können sie gar nicht wettbewerbswidrig handeln. Wenn sie den gesetzlichen Rahmen überschreiten hätte das vor Gericht keinen Bestand.

      • Lassen wir doch mal die Bevölkerung über den Beitrag abstimmen anstatt die Ministerpräsidenten der Länder! Will die Bevölkerung jedes Jahr mehr bezahlen oder wäre sie für 9,99€ / Monat? Irgendwann landen wir bei über 20€, da sage ich halt stop. (Die ganzen Renten/ Pensionsansprüche sollten nicht durch den Beitrag bezahlt werden)

        Ich bin für öR aber nicht mit Preissteigerung bis sonst wohin. Unendliche viele Radiosendern und jedes Bundesland mit einer sendeanstalt und Intendanten (und viele andere auch) mit ihren irren Gehältern.

        Da sollte man mal eine Unternehmensberatung durch jagen die da mal optimiert.

  • Genau das ist das Problem, jeder kleine Pupssender vom ÖR macht sein eigenes Ding, zig Mediatheken und Apps, dazu die obszönen Gehälter und Pensionen, die schon 2/3 der vielen Milliarden verschlingen. Es müsste eigentlich dringend grundlegend was geändert werden, aber es ist halt ein gegenseitiges Geben und Nehmen zwischen Politik und ÖR (sieht man schön in den Verwaltungsräten), deswegen bleibt alles wie es ist und der Bürger kann nichts machen außer weiter zwangsweise zahlen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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