Haus-Protokoll statt Bluetooth: Apple will mehr Kontrolle, weniger Stromverbrauch
Fehlermeldungen, wie das im Bild eingebettete iOS-Infofenster könnten uns zukünftig auch beim Versuch begegnen, ein Paar Bluetooth-Kopfhörer mit dem iPhone 7 zu verbinden. Denn: Dieses könnte nach Angaben des US-Wirtschaftsmagazins Forbes, einen eigenen Bluetooth-Standard einführen.
Apple habe, so das Finanzblatt, im Laufe der vergangenen Jahre an der Entwicklung eines eigenen Bluetooth-Funkchips gearbeitet und bereitet den Einbau des Moduls in das iPhone 7 vor. Apples „custom Bluetooth radio chip“ soll sich demnach vornehmlich um einen der größten Nachteile beim Einsatz drahtloser Kopfhörer kümmern: Die Abhängigkeit von kleinen Akkus.
So soll der angepasste Bluetooth-Chip deutlich weniger Energie als der aktuelle Branchenstandard benötigen. Geplant war der Einsatz eigentlich schon 2015. Die Integration des neuen Bauteils scheiterte jedoch an der damals noch unzureichenden Performance: „The way it works at Apple is: if it doesn’t work 100%, it gets cut“.
Bei dem Chip soll es sich um ein Produkt des Zulieferers Passif Semiconductors handeln, den Apple im August 2013 für etwas weniger als 2 Millionen Dollar übernommen hat – ifun.de berichtete.
Der drahtlose Lightning-Stecker
Unabhängig davon, wie viel Energie Apple durch die Integration des neuen Chips einsparen können wird, fest steht: Cupertino geht es wie immer auch um Kontrolle. Sollte Apple zukünftig auf ein eigenes Bluetooth-Protokoll setzen, müssten zur Integration zusätzlicher Steuerbefehle und Funktionen keine Standard-Vorschläge mehr formuliert und von der Bluetooth Special Interest Group (SIG) abgesegnet werden.
Anderseits könnten Apples Geräte so auch das Zusammenspiel mit nicht lizenzierten Bluetooth-Kopfhörer unterbinden. So wie es aussieht bereitet Apple die Markteinführung des drahtlosen Lightning-Steckers vor. Ein spannendes Projekt.