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Was tun gegen Hass im Netz?

Hassmelden: App gegen Online-Hetzer in Version 3

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84 Kommentare 84

Der in politischen Diskussionen gerne und häufig wiederholte Hinweis, dass das Internet kein rechtsfreier Raum sei, ist zweifelsohne richtig. In der Praxis geht Online dennoch vieles durch was im „richtigen Leben“ so wohl gar nicht erst formuliert worden wäre.

Hassmelden 1500

Nicht zuletzt, weil Nutzer die einschreiten könnten, sich häufig selbst unsicher sind was die herrschende Rechtslage, die richtige Vorgehensweise und die beste Reaktion auf frisch gesichtete Hass-Kommentare sind.

Wie reagiert man auf den Drei-Wort-Satz „Juden ins Gas!“, wenn einem dieser, etwa auf der Kurznachrichten-Plattform Twitter über den Weg läuft? Nur bei Twitter melden? Noch eine Direkt-Nachricht senden? Die Polizei rufen? Einfach Ignorieren?

In Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt

Die schon länger verfügbare iPhone-Applikation Hassmelden bietet seit August 2019 eine weitere Alternative an. Das ehrenamtliche Angebot bietet euch eine mobile Meldestelle für Hatespeech und Inhalte an, die strafrechtlich relevant sein könnten.

Hassmelden prüft eure Meldung in Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main unter rechtlichen Gesichtspunkten und bringt diese bei der ZIT (der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität) zur Anzeige, wenn sich der Inhalt als strafrechtlich relevant herausstellen sollte.

Prüfung gegen Denunziantentum

Hassmelden lässt sich also ganz gut mit den Ordnungsamt-Applikationen vergleichen, die das Melden illegal abgeladenen Sperrmülls erlauben. Die App bietet euch eine Möglichkeit nicht mehr nur kopfschüttelnd und tatenlos am Müll vorgehen zu müssen, bewahrt euch aber auch davor diesen selbst einzuladen und zum Recyclinghof zu bringen.

Wichtig ist: Hassmelden denunziert nicht, sondern sorgt durch das Experten-Panel dafür, dass genau jene Anzeigen aus „persönlichen, niederen Beweggründen“ unterbleiben. Diese sind auch in Version 3.0 weiterhin anonym:

Du bleibst dabei gegenüber den Behörden und dem Täter anonym; Straftäter werden für ihre Taten aber trotzdem zur Rechenschaft gezogen. So gewinnt der Rechtsstaat jedes Mal ein Stück Neuland zurück.

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Entwickler: Leonhardt Traumer
Preis: Kostenlos
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19. Feb 2021 um 14:55 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Doch! Es ist eine Stasi-App. Und das bleibt sie auch! Mein Tipp, so viel melden wie möglich, dann haben die ordentlich zu tun.

  • Das braucht Deutschland ganz dringend! Eine App für Denunzianten und Blockwarte! Macht mir Angst!

  • Bearbeitungstrupp

    Mir macht eher Angst, wie unverhohlen manche sexistische, rassistische oder gewaltverherrlichende Meinungen kundtun… von daher kann die App durchaus hilfreich sein.
    Letztendlich hängt es immer davon ab, wer so eine App wie nutzt, aber da generell von einer Denunzianten App zu sprechen halte ich für sehr kurz gedacht.

  • Hate Speech im Internet ist ein großes Problem. Ich begrüße so eine App ausdrücklich, da leider viel zu viele Menschen glauben, sie dürften im Internet alles sagen, was sie wollen. Das wäre dann Meinungsfreiheit. Ist aber nicht so.

    • Es ist Aufgabe von Gerichten das festzustellen und nicht von privaten Unternehmen!

      Vielleicht wäre es hilfreich, sich noch etwas mit dem Thema Demokratie, 1984 und „Eine schöne Neue Welt“ zu beschäftigen!

      • Damit sind leider viele Menschen überfordert

      • Über die App werden entsprechende Äußerungen gemeldet, dann dort geprüft und ggf. zur Anzeige gebracht. Wo bitte entscheiden hier private Unternehmen statt Gerichte?

      • Genau dafür sorgt die App, dass sich Gerichte mit solchen Fällen beschäftigen!
        Das Anzeigen von Straftaten ist übrigens kein Denunziantentum, sondern Staatsbürgerpflicht.
        Wie gesagt: Anzeigen von Straftaten, die durch demokratisch legitimierte Parlamente als solche definiert wurden.
        Denunziantentum stammt aus Gesellschaften, in denen bestimmtes Verhalten „erwünscht“ ist, dies aber nicht demokratisch definiert sondern willkürlich festgelegt wurde.

      • @Darkmusik
        Weder im Text noch in der App ist die Rede davon, dass private Unternehmen über Straftaten entscheiden. Das hast Du falsch verstanden.
        Es geht darum, sich gegen Unrecht und dessen Verbreitung zu wehren.

    • In den genannten Ländern gibt es solch eine App aus verschiedenen Gründen nicht. Z.B., weil es dort kein freies Internet und keine freie Meinungsäußerung gibt und jeder Abweichler verfolgt und sanktioniert wird. Schnellschusskommentar? In Europa ist man freier, leider wird das Recht der freien Meinungsäußerung von manchen Menschen missverstanden. Dieses hört nämlich explizit da auf, wo andere Menschen diffamiert und herabgesetzt werden.

    • Hier gehts ja nicht darum Leute in den Knast zu bringen (siehe tTürkei / Nordkorea) weil sie sich kritisch der Bundesregierung gegenüber geäußert haben sondern darum dass viele Leute mittlerweile jeglichen Anstand in ihren Kommentaren verloren haben. Da wird rausgekotzt und beleidigt was das Zeug hält. Gegen Homosexuelle, gegen Farbige, gegen Klaus oder Peter oder Petra. Der Hass ist ja grenzenlos geworden. Und das sollte auf den Portalen wie Facebook & co. schon mal besser geprüft werden wie ich finde. Das Problem ist natürlich dabei, dass es an der Differenzierung scheitern wird. Der eine meldet nen Post „Kanacke verrecke“ und der andere meldet nen Post „Merkel is doof“. Da ist in meinen Augen der erste Post meldefähig und der zweite nicht. Aber das ist halt nur meine Meinung. Generell sollten sich die Menschen mal wieder etwas respektvoller verhalten. Aber da seh ich schwarz, weil viele mittlerweile so dermaßen unzufrieden meist mit sich selber sind und somit auch immer in einem Anderen den Schuldigen suchen. Und da verlieren sie halt den Respekt vor dem anderen. Traurig.

  • Wenn mir Menschen im echten Leben drohen mich umzubringen rufe ich die Polizei und zeige sie an. Und im straffreien Raum Internet muss ich das akzeptieren? Das hier hat nichts mit Stasi oder denunzieren zu tun, wer das denkt hat das Internet nicht verstanden. Es geht darum legitime Drohungen und Mordandrohungen zu melden und verfolgen zu lassen.

  • Mir schreiben Leute ich solle sterben, Schwänze lutschen und ich sei ein „hirntoter Vollidiot“.

    Die Kommentare, die hier schreiben das sei eine Stasi-App sollten mal lieber aufhören nur aus einer privilegierten Ansicht alles zu betrachten.

    Mir tun die Leute leid, die dauerhaften Hass im Netz ertragen müssen. Und die Täter müssen eben Konsequenzen spüren.

  • Wie kann man so etwas unterstützen. Ich dachte die Stasi wäre 1990 aufgelöst worden?

    • Weil man bei der Polizei Anzeige erstatten kann, ist die Polizei mit der Stasi gleichzusetzen?

    • Du gehst also auch nicht zur Polizei, wenn dir was angetan wird?

    • Und ich dachte man liest einen Artikel sorgfältig, bevor man mal wieder einen Kommentar rauskotzt. Auch wenn das hier keine strafrechtliche Relevanz hat, stellt es ganz gut dar, wieso wir so eine App brauchen: Damit Leute nachdenken, was sie sagen und nicht einfach im Schutze der Anonymität jeden Blödsinn rausballern.

    • Du verstehst nicht was eine strafrechtlich relevante Anzeige ist oder? Jemanden anzuzeigen, weil er eine Straftat begangen hat, ist kein Denunzieren. Und im Internet eine Morddrohung zu äußern ist eine Tat, die eben strafrechtliche Konsequenzen haben muss. Wie im echten Leben auch. In der DDR konntest du deine Nachbarn denunzieren, da sie etwas gegen die Partei gesagt haben. Dann ist die Stasi gekommen und hat ihn mitgenommen. Eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, da du eine Straftat beobachtet hast, ist kein denunzieren.

  • Also das Melden von illegaler Müllentsorgung, mit dem Melden von Kommentaren zu vergleichen, ist aber auch waghalsig.

  • Piep Piep Piep wir haben uns alle lieb – und wehe dir wenn nicht ,,/,

  • Zwei Meldungen gemacht.
    Zwei Meldungen abgelehnt, weil keine Straftat.

    dann

    Zwei Anzeigen selbst geschrieben.
    Zwei Ermittlungsverfahren.
    Zwei Anklagen.
    Zwei Verurteilungen.

    Ich weiß ja nicht, wer das die Prüfungen macht. Juristen sind es wohl eher nicht.

  • Danke für den Apptipp. Halte es für extrem wichtig, dass die vielen vernünftigen Menschen im Netz sich nicht durch leider sehr verbreitete Hetze das Wort verbieten lassen.

  • Wer hier dumpf und ohne nachdenken „Denunziation“ und „Blockwart“ ruft, begibt sich auf Jana-aus-Kassel-Niveau.

  • Meinungsfreiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden.
    Auch wenn diese Meinung mir nicht schmeckt.

    • Und deshalb darf ich Beleidigungen und Bedrohungen nicht zur Anzeige bringen?

    • Vielleicht einfach mal den Unterschied zwischen „Meinung“ und „Hetze“, „Beleidigung“ oder „Bedrohung“ googeln…

    • Heutzutage wird wird von vielen Meinungsfreiheit mit Redefreiheit gleich gesetzt. Aber es hat seine guten Gründe warum wir nur die Meinungsfreiheit und nicht die Redefreiheit schützen.

    • Der vernünftigste Kommentar im ganzen Chat.
      Freie Meinungsäußerung bedeutet,auch andere Meinungen zuzulassen,auch,wenn sie Scheisse sind.
      Was das Denunziantentum und die Blockwartmentalität angeht,so kommt es mir schlimmer vor als zu DDR-Zeiten.Ich hatte eine „Blockwärterin“ in der Straße.Aber über das,was heute so abgeht,kann man nur noch den Kopf schütteln.Meinungs- und Pressefreiheit gab es zu DDR-Zeiten nicht und gibt es heute noch weniger.
      Versucht zum Beispiel mal,im Internet nach kritischen Stimmen zur Mund-und Nasenmaske oder zu den angebotenen Impfstoffen zu suchen.Ohne bei Hildmann,Wendler und anderen Schwachmate zu landen.Schwierig.
      Heute sind es die Hasstiraden,morgen vielleicht etwas Anderes.Und das nennt man dann Zensur.Womit wir wieder in den DDR-Zeiten wären.
      Demokratie heißt,sich mit verschiedenen Meinungen auseinanderzusetzen,auch mit Scheiss-Meinungen.Ist das nicht möglich,ist es keine Demokratie.
      Meine Meinung.

      • Dass es schwierig ist, kritische Stimmen zum Mund-Nase-Schutz zu finden, ohne dabei bei durchgeknallten Verschwörungstheoretikern zu landen, hat einen einfachen Grund: Es liegt NICHT daran, dass unsere Meinungsfreiheit eingeschränkt ist, sondern daran, dass Kritik daran nicht von klar denkenden Menschen geäußert wird, sondern nur von besagten „Schwachmaten“.

    • Meinungsfreiheit hört jedoch dort auf, wo andere angegriffen werden. Und eine Straftat ist nun mal ein solcher Angriff. Hass und Morddrohungen sind Straftaten und keine Meinungsfreiheit. Wobei bei Hass abgewogen wird wie schlimm das ist und ob eine Beleidigung vorliegt. Nur deine Gedanken sind frei, nicht deine Meinungsäußerung – die ist nur solange frei, bis sie die Freiheit eines anderen einschränkt

  • Die Kommentare hier zeigen recht deutlich, dass so eine App sinnvoll ist. Sehr schade eigentlich.

  • Es geht dabei nur darum das Volk zu spalten Unruhe zu verbreiten und Angst zu schüren. Wenn das Volk Angst hat verlieren die Menschen ihre Kontrolle. Der Ursprung von dem Übel ist Panik und Angst zu verbreiten.
    Eine Gesellschaft ohne Angst kennt keine Hetze.
    Die Regierungen beherrschen das Spiel mit der Angst und Panik in Perfektion.

    1652-1693 Angst vor Hexerei
    1947-1989 Angst vor den Russen, kalter Krieg
    1970-1998 Angst vor der Baader-Meinhof-Bande

    ANGST in den 70er
    1970 Angst vor einer neuen Eiszeit
    1973 Angst vor der Ölkrise
    1979 Angst vor dem Waldsterben
    1979 Angst vor der nächsten Ölkrise

    ANGST in den 80er
    1980 Angst vor dem Ozonloch, FCKW
    1983 Angst vor HIV
    1986 Angst vor explodierenden Atomkraftwerken, Tchernobyl
    1987 Angst vor Amokläufen
    1989 Angst vor Cholesterin

    ANGST in den 90er
    1995 Angst vor Ebola
    1996 Angst vor Amokläufen
    1999 Angst vor der Jahrtausendumstellung, Computercrashs
    1999 Angst vor dem Ende der Welt (was ein Rechenfehler war … 2000 Jahre sind erst am Ende von 2000 voll, nicht Ende 1999)

    ANGST in den 2000er
    2000 Angst vor BSE
    2001 Angst vor Anschlägen und Terrorismus
    2002 Angst vor SARS
    2002 Angst vor Saddam Hussein
    2005 Angst vor der Vogelgrippe
    2006 Angst vor Feinstaub
    2007 Angst vor Gebärmutterhalskrebs
    2008 Angst vor dem Finanzcrash
    2008-2011 Angst vor Osama Bin Laden
    2009 Angst vor der Schweinegrippe

    ANGST in den 2010er
    2010 Angst vor Dioxin
    2011 Angst vor explodierenden Atomkraftwerken, Fukushima
    2011 Angst vor dem Ende des Mayakalenders
    2014 Angst vor Ebola
    2014 Angst vor Polio
    2016 Angst vor dem Zikavirus
    2019 Angst vor dem Klimawandel im Allgemeinen
    2019 Angst vor Kohlendioxid im Speziellen
    2019 Angst vor Masern

    Legt die Angst ab… glaubt nicht an alles was man Euch sagt. Die angeblichen Experten sind die wo angeblich 99 Sexstellungen kennen aber kein einziges Mädel.
    Die Menschen sind friedlich solange man sie nicht in Angst und Panik versetzt.

  • Darf ich auch linken Hass melden oder die diversen, unmotivierten Hassnachrichten schwarzer User, die keine Freundin so erhält, oder nicht so? Frag ja nur.

  • Diese hier in 74 Kommentaren auf ifun geführte Diskussion überrascht dann doch. Dank an diejenigen, die sachlich bleiben, informieren und richtigstellen. Die App wird geladen, da Aussagen wie im Beispiel ohne jede Toleranz oder gar Rechtfertigung absolut indiskutabel sind. Organisation gegen Rechtsextremismus ist unerlässlich.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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