iOS 11 und iPhone X unterstützt
GrayKey: Software für 15.000 Dollar soll aktuelle iPhones knacken
Mit GrayKey bietet ein bislang unbekanntes Unternehmen namens Grayshift eine Lösung zum Entsperren von iPhones an. Die Software soll Zugriff auch auf die neusten iPhone-Modelle ermöglichen und momentan iOS 11 und iOS 10 unterstützen, an der Kompatibilität mit iOS 9 werde gearbeitet.
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Die Meldung des Wirtschaftsmagazins Forbes kommt nur eine Woche nach dem Hinweis auf den israelischen Anbieter Cellebrite, der offenbar über ähnliche Möglichkeiten verfügt. Wenngleich zu den Verfahrensweisen beider Unternehmen nichts bekannt ist, wird davon ausgegangen, dass deren Werkzeuge die zeitliche Begrenzung bei der Code-Abfrage umgehen und mit sogenannten Brute-Force-Angriffen – also vielen Code-Abfragen innerhalb kürzester Zeit – den richtigen PIN erraten. Dies dürfte bei vierstelligen numerischen Codes mit vergleichsweise geringem Aufwand verbunden sein, ein komplexer alphanumerischer Code sollte dagegen weiterhin hohen Schutz bieten.
Grayshift wurde Forbes zufolge von ehemaligen Mitarbeitern der US-Geheimdienste und einem zuvor bei Apple beschäftigten Sicherheitsingenieur gegründet. Das Unternehmen bietet sein Tool in einer „kleinen Version“ zum Preis von 15.000 Dollar an, mit der sich bis zu 300 Geräte entsperren lassen und die zwingend eine Onlineverbindung erfordert. Eine ohne Einschränkungen nutzbare Vollversion soll 30.000 Dollar kosten. Grayshift bewirbt seine Software offenbar auf einschlägigen Portalen und in geschlossenen Diskussionsgruppen.
Mit dem Werbespruch „We know how to break things that are thought to be unbreakable“ spricht Grayshift ein Thema an, das bereits im Zusammenhang mit deren Konkurrenten Cellebrite für heiße Diskussionen gesorgt hat. Die Unternehmen besitzen offenbar Informationen über Schwachstellen in iOS und nutzen diese für ihre Zwecke aus. Dies widerspricht der klassischen Hacker-Ethik, die verantwortlichen Unternehmen auf solche Fehler hinzuweisen, um die Produktsicherheit zu verbessern. Dank dem Interesse insbesondere von Regierungsbehörden an derartigen Lösungen lässt sich damit dann wohl auch ganz gut Geld verdienen.