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Links zu eigenen Shops, keine Gebühren

EU-Kommission: Apple muss Entwicklern jetzt mehr Freiheiten einräumen

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Wenige Wochen nach dem richterlichen Beschluss in den USA, der Apple untersagt, Provisionen auf externe App-Käufe zu erheben, erhöht nun auch die Europäische Kommission den Druck. In einer am Montag veröffentlichten Entscheidung stellt Brüssel fest, dass Apple mit seinen bisherigen App-Store-Regeln gegen geltendes EU-Digitalrecht verstößt.

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Besonders beanstandet wird, dass App-Anbieter ihre Nutzer nicht frei über alternative Kaufmöglichkeiten informieren dürfen und Apple für externe Vertragsabschlüsse Gebühren verlangt.

Die Europäische Kommission hat offiziell festgestellt, dass Apple den Digital Markets Act (DMA) verstoßen hat. Im Fokus steht dabei der Umgang des Unternehmens mit App-Entwicklern, die ihre Anwendungen über den App Store vertreiben. Demnach behindert Apple die Möglichkeit dieser Anbieter, ihre Angebote unabhängig zu bewerben und Verträge direkt mit Nutzern abzuschließen.

Seit dem 7. März 2024 gelten für sogenannte „Gatekeeper“ wie Apple neue Verpflichtungen. Diese sollen sicherstellen, dass Entwickler ihren Kunden auch außerhalb der Plattformen des Anbieters Kaufoptionen kommunizieren dürfen – etwa durch Links oder Hinweise auf günstigere Angebote. Die EU-Kommission stellt nun fest: Apple erfüllt diese Anforderungen bislang nicht.

Links zu eigenen Shops, keine Gebühren

Kritik gibt es insbesondere an den Bedingungen, die Apple für das sogenannte „Steering“ gesetzt hat – also die gezielte Weiterleitung von Nutzern an eigene Shops der Entwickler. Zwar hat Apple seine Geschäftsbedingungen nach dem Inkrafttreten des DMA angepasst, doch die Änderungen gehen der Kommission nicht weit genug. So dürfen Entwickler etwa nur einen einzigen Link pro App-Variante einsetzen, der zudem ausschließlich auf die eigene Website führen darf. Weiterführende technische Einschränkungen wie vorgeschaltete Warnhinweise oder das Verbot, Nutzerdaten zur besseren Nutzerführung zu verwenden, bleiben bestehen.

Steering Hinweis

Zudem erhebt Apple auf Transaktionen, die über externe Seiten nach einem Link aus der App erfolgen, weiterhin eine Kommission. Diese liegt – abhängig vom Geschäftsmodell – bei bis zu 27 Prozent und soll auch bei späteren Abo-Verlängerungen greifen. Die Kommission sieht darin eine unzulässige Gebühr, da der DMA ausdrücklich vorsieht, dass Entwickler Verträge mit Kunden „kostenfrei“ abschließen dürfen, sobald diese außerhalb des App Stores erfolgen.

Frist zur Nachbesserung

Die Entscheidung der Kommission lässt sich in diesem PDF nachlesen und verpflichtet Apple, den festgestellten Verstoß umgehend zu beheben. Neben der Unterlassungsanordnung sieht der DMA auch Geldstrafen bei fortgesetzter Nichteinhaltung vor. Apple bleibt nun ein begrenztes Zeitfenster, um darzulegen, wie das Unternehmen künftig eine vollständige Umsetzung der Vorgaben sicherstellen will. Die Kommission behält sich weitere Maßnahmen vor, sollte dies nicht zeitnah erfolgen.

27. Mai 2025 um 08:31 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Immer noch eine Frechheit von der EU. Apple baut das System auf und nun sollen sie ihre Arbeit verschenken.
    Echt traurig, nur weil die EU nichts eigenes hin bekommt…

    • Nein, Apple soll seine Arbeit nicht verschenken. Der Entwickler-Account ist kostenpflichtig. Alles andere muss Apple theoretisch selbst abdecken, es sind ja kostenlose Apps erlaubt. Die 15/30% dienen vorrangig der Absicherung des Zahlungsverkehrs und allem was damit zusammen hängt.
      Was willst du uns aber mit dem zweiten Satz sagen? Was soll die EU nicht hin bekommen? Würdest du tatsächlich auf ein vom Staat/EU produziertes Smartphone mit entsprechendem OS wechseln? Zumal, wenn es wie iOS wäre würden hier sowieso alle schreien, das es nur eine Kopie wäre und man dann ja ohnehin beim Original bleiben könnte. Zu Recht. Also was soll die EU jetzt deiner Meinung nach hinbekommen?

    • In meiner Religion hat mein Gott die ganze Welt geschaffen. Dann könnte ich jetzt auch sagen, dass deine Götze sich daraus bereichert.
      Zahlst du auch 30% Schutzgeld bei Elektrogeräten an deinen Stromanbieter, weil du die ohne ihn nicht nutzen könntest? Und bei Elektro Haushaltsgeräten noch zusätzliche 30% an den Bauunternehmer?
      Nur die Kirchensteuer zahlen viele Menschen freiwillig und wollen das anderen auch aufzwingen.

  • Es ist gut, wenn mehr Geld bei den Appentwicklern bleibt und weniger bei Apple.

    • Ist ja nicht so, dass es die Armen trifft. Epic, Netflix und Co. sind wahrlich nicht „die Guten“, als die sich sich immer darstellen. Und kleine Entwickler fahren eh vergünstigt.

      • Selbst ein Cent pro Transaktion wäre zu viel. Apple begründet diese „Gebühren“ damit das sie den App Store betreiben müssen. Aber Apple ist ja überhaupt der Grund dafür das die Nutzer realistischerweise primär über den App Store Programme beziehen weil sie Sideloading lange komplett unmöglich gemacht haben. Sprich sie haben ein Problem verursacht und verlangen jetzt das die Entwickler für die „Lösung“ dieses Problems bezahlen.

  • Warum hat das so lange gedauert? Warum jetzt, wo es in der USA einen auf den Deckel gab?

  • Das Apple gar kein Geld bekommt finde ich auch nicht richtig, weil die Infrastruktur ja gewährleistet werden muss, außer echtes Sideloading kann stattfinden und man nimmt nicht den Service in Anspruch.

    Aber andererseits hat Apple ja nahezu danach gebettelt, weiter bestraft zu werden.

    Noch lieber wäre mir gewesen, wenn Apple dazu verdonnert wird, endlich JIT und echte Browseralternativen ohne Einschränkungen zuzulassen

    • Keine Angst Jens, Apple verdient auch weiterhin Geld.
      Apple blockiert ja aktuell echtes sideloading. Die Infrastruktur wird ja eigentlich nur genutzt, weil es keine Alternative gab.
      Und die Entwickler zahlen ja auch Abo Gebühren für die Entwicklungsumgebung. Außerdem leisten die Entwickler mindestens genau so viel für Apple, wie Apple für die Entwickler.

    • Apple bekommt doch Geld. Jeder Entwickler zahlt doch, um im AppStore verfügbar sein zu können – ohne kostenpflichtiges Entwicklerkonto kommt niemand in den AppStore.

      Und wer die Apple-Zahlungsinfrastrukur nutzt, darf auch hierfür zur Kasse gebeten werden. D.h. Apple darf für die Dienstleistung, die sie tatsächlich leisten, auch Geld verlangen. Aber eben nicht mehr für Dinge, mit denen sie gar nichts zu tun haben. Und Apple darf nicht mehr die Entwickler zwingen, nur die Apple-eigenen Dienstleustungen zu nutzen.

    • Die Argumentation ist Quatsch von dir:
      Apple zwingt die Entwickler deren Store (Infrastruktur) zu benutzen und verlangt dann noch Geld?!?!

      Wieso? Eine kostenlose App kann dort auch 100 mio. Mal geladen werden…verursacht die horrende Kosten? Nein!

      Und selbst bei Käufen außerhalb will Apple kassieren, weil ein Link im AppStore…
      Sorry, das zeigt was für ein gieriges Monster Apple ist.
      Die sind nicht besser als Google, Meta oder Amazon.

      Nochmal für dich und alle:
      Auf jeden Mac/ Windows/ Linux Rechner kann ich selber Software installieren…
      Seit Jahrzehnten…und wir alle leben noch. Und Apple und Microsoft machen trotzdem Mrd. Gewinn.

      Ich hoffe die EU:
      Die Zwangsehe von iPhone und Apple Watch muss endlich beendet werden.
      Selben APIs für alle Uhren Hersteller!

  • Es wird Zeit für echtes Sideloading und von Apple unabhängige AltStores, die in Konkurrenz zum AppStore stehen. Dann kann Apple in seinem eigenen AppStore von mir aus auch alle Daumenschrauben anziehen, weil Entwickler dann eine Wahl haben.

  • Ich glaube das Problem ist das Apple seine Nutzer schon viel zu lange dazu „erzogen“ hat nur den App Store als legitime Quelle für Apps zu betrachten. Sprich ich glaube alternative Stores werden es sehr schwer haben in der Breite genutzt zu werden, insbesondere bei „normalen“ Nutzern.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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