"Pläne ersticken Innovation"
Einheitliches Ladegerät: Apple argumentiert gegen EU-Pläne
Die EU will den Druck auf die Hersteller von Mobiltelefonen, Tablets und ähnlichen Geräten erhöhen, auf einen einheitlichen Ladestandard umzustellen. Wir haben vergangene Woche bereits diesbezüglich berichtet. Das erneute Aufkommen des seit gut zehn Jahren immer wieder diskutierten Themas ruft nun auch Apple auf den Plan. In einer Stellungnahme lehnt der iPhone-Hersteller eine herstellerübergreifende gemeinsame Strategie ab, eine Regulierung würde die Innovation hemmen und Unmengen von Elektroschrott produzieren.
Wohl auch um seine Aktionäre zu beruhigen, sah sich Apple gezwungen, insbesondere amerikanischen Medien gegenüber Stellung mit Blick auf die Diskussion um einen einheitlichen europäischen Standard für Ladegeräte zu beziehen.
Wir glauben, dass Vorschriften, die die Konformität des in allen Smartphones eingebauten Steckertyps erzwingen, Innovationen eher ersticken als fördern und den Verbrauchern in Europa und der Wirtschaft insgesamt schaden würden. Wir hoffen, dass die Kommission weiterhin nach einer Lösung sucht, die die Fähigkeit der Industrie zur Innovation und zur Einführung aufregender neuer Technologien für die Kunden nicht einschränkt.
–Financial Times
Hintergrund ist zweifellos, dass Apple schon seit jeher nicht nur auf teils eigene Standards, sondern jeweils die für den jeweiligen Anwendungszweck als optimal erachtetete Lösung setzt. Vollkommen kabellose Geräte sind dabei wohl noch Zukunftsmusik. Bislang taugt der Qi-Standard zwar als komfortable Alternative zum Anschluss ans Ladegerät, kann allerdings weder mit der Geschwindigkeit einer Kabelverbindung noch mit deren Vielseitigkeit mit Blick auf den Anschluss von Zubehör konkurrieren.