Apple unterstellt Manipulation
Brennender iPhone-Akku sorgt für Schmerzensgeld-Streit
In Bonn endet der Streit um einen überhitzten iPhone-Akku wohl vor Gericht. Eine Familie fordert von Apple Schadenersatz, weil ein iPhone 6 offenbar in Folge eines Akku-Defekts Feuer gefangen hat. Apple verweigert die Zahlung und unterstellt, dass das Gerät unsachgemäß repariert wurde.
Einem Bericht des Bonner General-Anzeiger zufolge ist es bereits mehrere Monate her, dass das iPhone 6 eines Schülers Feuer gefangen und sich dieser infolgedessen schwere Brandverletzungen zugezogen hat. Ursache war vermutlich ein Akku-Defekt und Apple hatte das defekte Gerät im Anschluss auch anstandslos gegen ein neueres iPhone-Modell ausgetauscht. Auf eine Schmerzensgeldforderung in Höhe von 500 Euro reagierte das Unternehmen allerdings ablehnend und wollte die Betroffenen dem Bericht zufolge sogar eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben lassen.
Apple forderte das defekte iPhone zur Untersuchung ein und ließ in der Folge anwaltlich mitteilen, dass im Inneren des Geräts eine Schraube fehle und daraus zu folgern sei, dass das Telefon einer nicht autorisierten Reparatur unterzogen wurde. Die Besitzer streiten dies vehement ab, man habe das Gerät im Einzelhandel erworben und seither nicht reparieren lassen. Apple ist sich dagegen sicher, dass unsachgemäße Handhabung für den Feuerschaden verantwortlich ist. Ein solches Problem könne im Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Akkus selten auftreten, meist sei dies allerdings auf nicht autorisierte Kabel von Drittanbietern, unbefugte Reparaturen oder äußere Schäden zurückzuführen, teilt das Unternehmen mit.
Unterm Strich lässt sich festhalten, dass sich wohl kein Hersteller von akkubetriebenen Geräten vor derartigen Problemen schützen kann. Es spricht für Apple, dass wir trotz der immensen Menge an verkauften iPhones nur äußerst selten von solchen Vorfällen hören. Die Forderungen des Geschädigten sind dennoch nachvollziehbar, zumindest kann man ja bislang offenbar nicht ausschließen, dass der von Apple festgestellte Fehler schon bei Auslieferung des Geräts bestand.
Ein vergleichbarer Vorfall wurde Ende vergangenen Jahres aus den USA gemeldet. Letzte Woche erst machte das Video eines rauchenden MacBook Pro die Runde. Dies alles ist allerdings nicht ansatzweise mit den Schlagzeilen vergleichbar, die Samsung vergangenes Jahr in Verbindung mit dem Galaxy note 7 geschrieben hat.