Apple will mitverdienen
Brave-App knickt ein: Apple untersagt Trinkgeld-Modell
Nach längerer Durststrecke ohne signifikantes iOS-Update hat der Datenschutz-Browser Brave jetzt seine jüngste Version 1.22 zum Download im App Store bereitgestellt und erklärt in einem begleitenden Blogeintrag, warum das aktuelle Update ein ganz besonderes ist.
Apple will mitverdienen
Um dies zu verstehen, muss man zuvor jedoch zumindest einmal vom sogenannten Rewards-System gehört haben, das Brave als digitale Quasi-Während in seinem Browser etabliert hat.
Das Rewards-System funktioniert folgendermaßen: Anwender, die Werbung von datenschutzkonformen Werbeanbietern konsumiere, erhalten dafür Rewards-Punkte (BAT). Die geldwerten Punkte lassen sich von den Nutzern dann manuell oder automatisch an Webseiten überweisen und verteilen die Ausgaben der Werber so zwischen Nutzern, Content-Lieferanten und dem Brave-Team selbst.
Damit ist jetzt Schluss. So hat Apple dem Rewards-System des alternativen Browsers nun einen Riegel vorgeschoben. Die Begründung des iPhone-Konzerns: Wenn Trinkgelder verteilt werden, ganz gleich in welcher Währung, müssen diese über Apples In-App-Kauf-Mechanismus fließen und Apple so am Umsatz beteiligen.
Auch Punkte sammeln nicht mehr möglich
Nach Angaben der Brave-Verantwortlichen hat Apple auf Punkt 3.1.1 und Punkt 3.2.2 der App Store Richtlinien verwiesen und gleich mehrere Änderungen von den Entwicklern gefordert. Neben dem Verteilen von BAT-Trinkgeldern, wurde das Brave-Team auch aufgefordert, das Sammeln von BAT-Punkten aus der App zu entfernen. Entsprechend können Mobil-Anwender auf dem iPhone fortan nicht mehr am Rewards-System teilnehmen.
Die Brave-Macher zeigen sich enttäuscht von Apples Entscheidung und dürften als weiteres Fallbeispiel in die Untersuchungsakten der Marktwächter eingehen, die sich derzeit mit Apples App Store-Monopol in Europa und in den USA auseinandersetzen.