Apples Inspirationen: Diese Apps brauchen wir bald nicht mehr
Wir sind die Debatten von früheren iOS-Aktualisierungen gewohnt: Ellenlange Kommentar-Schlachten die sich mit „Das hat Apple sich aber bei XYZ abgeschaut“ oder „Hey, diese Funktion gab es für Jailbreak-Nutzer aber schon eine ganze Weile“ zusammen fassen lassen.
So offensichtlich wie im iOS 5 waren Apples Adaptionen bereits verfügbarer iPhone-Anwendungen bislang aber noch nie. Eine ganze Hand voll der jetzt angekündigten iOS-Erweiterungen dürften vor allem in Entwickler-Kreisen für betrübte Gesichter gesorgt haben. Apple, so der Tenor, habe die besten Ideen des AppStores einfach in das iPhone-Betriebssystem integriert und dürfte die betroffenen App-Entwickler damit langfristig ihrer Einkommensgrundlage beraubt haben. Welche Apps sind betroffen?
- WhatsApp (AppStore-Link): Der vor allem in Deutschland populäre Messenger für den iPhone-Freundeskreis gehört mit Veröffentlichung des iOS 5 zum alten Eisen. Zukünftig schreiben wir ganz normale SMS, besitzt der Empfänger auch ein iPhone, leitet Apple diese durch das neue iMessage-Protokoll und erlaubt uns so den kostenlosen Kurznachrichten-Austausch. Zusatz-Apps wie „WhatsApp“ haben damit ausgedient.
- Instapaper (AppStore-Link): Die hier vorgestellte iPhone-App zum späteren Lesen ausgewählter Web-Artikel wird durch Apples Leseliste abgelöst. Schön in Safari integriert und mit einem einfachen Online-Abgleich ausgestattet, können wir uns nicht vorstellen dass sich viele iPhone-Nutzer für den Kauf einer 4€ teuren Premium-App durchringen werden die in etwa den gleichen Funktionsumfang anbietet. Der Instapaper-Entwickler Marco Arment sieht das zwar anders. Sein Blog-Artikel zum Thema ist jedoch mit einer ordentlichen Portion Zweckoptimismus gewürzt.
- Readability: Hier in den News, wird auch das kleine Lesezeichnen zur Nur-Text Anzeige ausgewählter Webseiten von Safaris Leseliste abgelöst. Ein Bookmarklet weniger um das wir uns zukünftig kümmern müssen.
- Camera+, Quickpix, Camera Pro & Co. : Die nun mit der Rote-Augen-Retusche, einem schnellen Auslöser und kleinen Zusätzen wie der Ausrichtungshilfe ausgestattete iPhone-Kamera wird vielen Nutzern als Standard-Knipse vollkommen ausreichen. Kamera-Apps die nicht auf Bild-Manipulationen und heiße Effekte setzen, sondern nur bei der ordinären Foto-Aufnahme helfen wollen, werden es in Zukunft schwer im AppStore haben.
- Dropbox (AppStore-Link): Zur Rechner- und Dokumenten Synchronisation momentan noch ein Pflicht-Download, dürfte sich Dropbox auf dem iPhone früher oder später die Füße bei dem Versuch wund laufen, mit Apples iCloud zu konkurrieren. Die Online-Ablage wird auf kurz oder lang von allen relevanten iOS-Apps als Speicher-Lösung angeboten werden und wesentlich besser mit eurem Gerät harmonieren als die Dropbox-Anwendung. Neue iPhone-Nutzer werden sich zudem die Frage stellen, wozu sie noch einen zusätzlichen Dropbox-Account aufsetzen sollten. „iCloud kümmert sich doch schon um alles“.
- Die ganze Familie der ToDo-Anwendungen: Apples „Reminder“ wird zukünftig die Standard To-Do Applikation auf dem iPhone sein. Zwar gibt es Zusatzlösungen für Gruppen – doch auch hier gilt: Für 90% aller iPhone-Nutzer wird Apples Liste vollkommen ausreichend sein.
- Boxcar (AppStore-Link): Die iOS-App kümmert sich um eine ordentliche Übersicht aller eingegangenen Push-Nachrichten. Eine Funktionalität die jetzt vom „Notification Center“ abgelöst wurde.