Die IDFA-Kennung und iOS 14.5
Apples Anti-Tracking-Nachfrage: So sind wir betroffen
Mehrere mobile Werbevermarkter haben sich in Vorbereitung auf die bevorstehende Implementierung der von Apple angekündigten Anti-Tracking-Nachfrage zusammengeschlossen und unter der Überschrift „Post-IDFA Alliance“ eine Interessengemeinschaft gebildet, die iPhone-Entwickler mit Ratschlägen versorgen soll, wie diese am besten auf Apples neue Richtlinien reagieren.
Eine Initiative auf deren neuer Webseiten auch wir mal stöbern sollten, da wir aktuell noch nicht wirklich wissen, wie wir am besten mit den eigentlich begrüßenswerten Umstellungen umgehen sollen.
So sieht der Schritt von unserer Seite aus
Für euch vielleicht ganz interessant: Unser Blick auf die neue Anti-Tracking-Nachfrage, die iPhone-Applikationen nach der Ausgabe von iOS 14.5 bei zukünftigen Updates verpflichtend anzeigen müssen.
In unserer ifun.de-App läuft in der Beitragsansicht unten ein Werbebanner mit – zumindest wird dieses auf all jenen Geräten eingeblendet, dessen Anwender sich nicht dafür entschieden haben, die Reklame per In-App-Kauf auszublenden. Zur Erinnerung: Der ein Jahr gültige In-App-Kauf kostet seit dem Debüt der ifun.de-App 8 Euro und wird als Einmalkauf ohne Abo angeboten.
Das angezeigte Banner betreuen wir nicht selbst, sondern haben wie die meisten App-Anbieter schlicht einen von Google bereitgestellten Code-Schnipsel eingebettet, der sich um die Auslieferung der Reklame kümmert.
Die Nutzung der IDFA-Kennung
Um die eingeblendete Werbung zu personalisieren nutzt Google die vom iPhone-Betriebsystem bereitgestellte IDFA-Kennung. Ein Pseudonym, dass die Identifikation von Nutzern über mehrere Apps hinweg zulässt.
Grob vereinfacht läuft das Tracking dann in Etwa so ab: Wenn ihr eine Sternenhimmel-App mit Google Banner und die ifun.de-App mit Google-Banner installiert habt, sieht der Quasi-Monopolist, dass ein Nutzer mit der IDFA-Kennung 123456789 beide Apps benutzt. Informationen die Google dazu nutzen kann euch in unserer App ein Werbebanner für ein Teleskop einzublenden.
Apple hat nun angekündigt, dass iPhone-Anwendungen, die die Werbe-Frameworks von Google und Co. implementieren, den Nutzer fortan um Erlaubnis Fragen müssen, ob diese den Apps die IDFA-Kennung zur Verfügung stellen wollen oder nicht. Diese lässt sich seit iOS 10 übrigens jederzeit auch neu auswürfeln.
Ein (eigentlich) begrüßenswerter Schritt
Ein guter Schritt, der lediglich mit einem etwas unglücklichen Wording in der Anti-Tracking-Abfrage zu kämpfen hat. In dieser heißt es unter der Überschrift „Tracking erlauben“: „Erlaube dieser App, dich per Tracking über Apps und Websites von anderen Anbietern hinweg zu verfolgen.“
Für App-Anbieter wie uns, die sich überhaupt nicht für das Tracking ihrer Leser interessieren, wäre es angenehmer wenn der Satz mit „Erlaube Google“ eingeleitet werden würde – allerdings haben wir Googles Reklame-Banner eingebaut, also geht die Formulierung irgendwie schon in Ordnung. Dennoch können wir es neuen App-Anwender nicht verübeln, wenn diese hier nach dem Erststart mit der Stirn runzeln.
Wir haben nun die Möglichkeit die Abfrage einzubauen, oder Googles Banner-Code komplett zu entfernen. Beides ist nicht so der Hit. Die Abfrage wirkt, als wären wir am Tracking interessiert. Ohne Abfrage muss Googles Banner langfristig wohl wegfallen.
Während Markt-Beobachter mit einer weiteren Zunahme von App-Abos rechnen, sind wir noch unschlüssig wie am besten mit der Abfrage umzugehen ist. Die Freemium-Variante mit In-App-Banner hat uns eigentlich ganz gut gefallen. Vielleicht habt ihr ja Ideen?