Opt-out-Schalter war wirkungslos
Apple: iOS 15 hat irrtümlich Siri-Sprachaufzeichnungen übermittelt
Apple sieht sich erneut mit Kritik im Zusammenhang mit den Siri-Sprachauswertungen konfrontiert. Wie jetzt bekannt wurde, hat ein Fehler in iOS 15 dafür gesorgt, dass die Analyse-Funktion teilweise auch bei Nutzern aktiv war, die sich gegen die Aufzeichnung und Übermittlung ihrer Daten an Apple entschieden hatten.
Ans Tageslicht kam die Angelegenheit nun aufgrund der Tatsache, dass Nutzer nach der Installation der neuesten für Entwickler verfügbaren Testversion von 15.4 erneut um ihre Teilnahme am Programm „Siri & Diktierfunktion verbessern“ gebeten werden. Das Computermagazin ZDNet hat diesbezüglich bei Apple nachgehakt und die Antwort erhalten, dass man die Funktion bereits mit iOS 15.2 „für viele Siri-Benutzer“ deaktiviert habe, während man einen schon mit iOS 15, also rund drei Monate zuvor eingeführten Fehler behoben habe.
Mit iOS 15.2 haben wir die Einstellung „Siri & Diktierfunktion verbessern“ für viele Siri-Benutzer deaktiviert, während wir einen mit iOS 15 eingeführten Fehler behoben haben. Dieser Fehler aktivierte diese Einstellung versehentlich für einen kleinen Teil der Geräte. Seit der Identifizierung des Fehlers haben wir die Überprüfung gestoppt und löschen die von allen betroffenen Geräten empfangenen Audiodaten.
Apple hat den Fehler selbst eigenen Aussagen zufolge ebenfalls schon mit iOS 15.2 behoben, die Analyse jedoch zunächst einmal weiterhin ausgesetzt. Mit iOS 15.4 soll das Programm nun offenbar wieder in vollem Umfang aufgenommen werden, dementsprechend erfolgt nach der Installation des Updates erneut eine entsprechende Abfrage.
Apple bittet noch nicht lange um Zustimmung
Die Analyse von Sprachaufzeichnungen ist in der Branche üblich und wird auch von Mitbewerbern zur Verbesserung der Qualität ihrer Sprachassistenten und vergleichbaren Funktionen verwendet. Apple musste sich vor drei Jahren allerdings mit der berechtigten Kritik auseinandersetzen, diese Tatsache im Zusammenhang mit seiner sonst sehr auf den Schutz der persönlichen Daten seiner Kunden abzielenden Außendarstellung zu verschweigen. In der Folge hatte sich der iPhone-Hersteller zunächst entschuldigt und damit verbunden zugesichert, die Auswertungen nur noch vorzunehmen, wenn die daraufhin eingeführte, bei der Inbetriebnahme der Spracherkennung abgefragte Zustimmung der Nutzer vorliegt.