Update-Zwang auf iOS 15
Apple: iOS 14 war nie als dauerhafte Alternative geplant
Am Freitag hatten wir unter der Überschrift Apple drängt Nutzer wieder zur neuesten iOS-Version die Tatsache zum Thema, dass Apple mit dem letzten iOS-Update die zuvor vorhandene Wahlfreiheit mit Blick auf die verwendete iOS-Version wieder gestrichen hat. Wo man für kurze Zeit wählen konnte, ob man iOS 15 verwendet oder lieber auf iOS 14 bleibt, fordert Apple jetzt wieder stets die neueste iOS-Version zu installieren.
Der Rückzieher nach nur wenigen Updates hat überrascht. Apple stellt den Sachverhalt allerdings so dar, dass es sich hierbei geplant lediglich um eine Ausnahme gehandelt habe. Eine Anfrage des Magazins ArsTechnica beantwortete der iPhone-Hersteller mit den Worten, dass die Option, alternativ auch Sicherheitsaktualisierungen für iOS 14 zu erhalten, von Beginn an nur als vorübergehend gedacht war – quasi als Gnaden- oder auch Übergangsfrist, bis Apple die schlimmsten Fehler im Zusammenhang mit iOS 15 behoben habe.
Apples alte Aussagen lesen sich anders
Dieser Auslegung widerspricht allerdings nicht nur, wie zahlreiche Nutzer die ursprüngliche Apple-Ankündigung aufgefasst haben. Auch lässt sich Apple selbst im Rahmen der der Funktionsübersicht zu iOS 15 (Bild oben) noch anders vernehmen. Im Bereich „Softwareupdates“ steht dort zumindest aktuell noch Schwarz auf Weiß, dass das Update auf iOS 15 optional ist, und man ebenso iOS 14 weiterverwenden könne.
In jedem Fall hat sich Apple hier mal wieder unnötig selbst Ärger gemacht. Mit einer klaren Ansage von von Beginn an würden uns die nun aufkeimenden Diskussionen erspart bleiben. Man kann es kaum jemand verübeln, wenn man die plötzlich verschwundene iOS-14-Alternative nicht als im Voraus geplante Maßnahme Apples, sondern eher als Notbremse ansieht, um die schwachen Zahlen mit Blick auf die iOS-15-Adaption anzukurbeln. In früheren Jahren waren Apples neue Betriebssysteme deutlich schneller auf einem hohen Prozentsatz aller Geräte verbreitet – damals hatten die Nutzer allerdings auch nicht die Freiheit der Wahl zwischen dem ausgereiften Vorgänger und dem Sprung ins mitunter kalte Wasser einer vollkommen neuen Version.