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„echt geiles Teil“

Apple-Hysterie bei MDR Sputnik: Rundfunkrat schreitet ein

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Über die Schleichwerbevorwürfe des Medienmagazins uebermedien.de berichteten wir Mitte September. Das Portal der Medien-Journalisten Boris Rosenkranz und Stefan Niggemeier machte damals, kurz vor dem Verkaufsstart des iPhone 8, auf die Apple-Hysterie bei MDR Sputnik aufmerksam.

SputnikFür insgesamt rund 30.000 Euro hatte der öffentlich-rechtliche Jugendsender über 50 iPhone 7-Modelle eingekauft, um diese im Frühstücksprogramm unter den eigenen Zuhörern zu verteilen.

Das Gewinnspiel, in dessen Rahmen Hörer sogenannte „Sputnik-Momente“ als Foto, Video oder Sprachnachricht einsenden sollten, und dann morgens stets vier Songs Zeit hatten um anzurufen, sollte ihr „Sputnik-Moment“ ausgewählt worden sein, zündete im eigentlich werbefreien Programm des Senders ein Marketing-Feuerwerk.

uebermedien.de stellte damals fest, dass die Moderatoren mit ihrer penetranten Lobpreisung Apples für einen wohl deutlich über die Information zum Gewinnspiel hinausgehenden Werbeeffekt sorgten:

Die zwanzig Minuten von der Verkündung des Kandidaten bis zum Ablauf der Vier-Song-Frist streamt Sputnik auch als Video live bei Facebook. In dieser Zeit scheinen die Moderatoren in eine Art Wettbewerb zu verfallen, möglichst oft den Namen des verlosten Telefons zu nennen, gerne auch mehrmals pro Satz. Dabei lassen die „Sputniker am Morgen“ Kathrin Hammer und Raimund Fichtenberger keine Gelegenheit aus, zu betonen, was für ein „echt geiles Teil“ das iPhone doch sei, so wertvoll. Und genau das, was den Hörern noch zu ihrem Glück fehlt. Zwischendurch wird darüber philosophiert, wer das himmlische Gerät überhaupt verdient.

Um feststellen zu lassen ob die iPhone-Aktion gegen die ARD-Richtlinien verstieß, hat das Portal den Rundfunkrat des MDR um eine Bewertung gebeten.

Diese liegt nun vor und räumt unter anderem ein, dass im Rahmen des Gewinnspiels „bei der Nennung des Preises bisweilen die Grenzen des programmlich Notwendigen überschritten“ wurden:

Der Hörfunkausschuss hat die Thematik eingehend erörtert und insbesondere die Einhaltung der ARD-Werberichtlinien problematisiert. Die Ausschussmitglieder waren der Auffassung, dass die Gewinnpräsentation im Rahmen der Programmaktion „SPUTNIK ist bei dir“ in einigen Fällen nicht regelkonform umgesetzt worden sei. Die Zahl der Produktnennungen sei teilweise über das programmlich Notwendige hinausgegangen. Die Mitglieder begrüßten die Zusage von MDR SPUTNIK, die ARD-Werberichtlinien bei der Durchführung von Gewinnspielen künftig genau zu beachten. […] Im Ergebnis teilte Herr Wiesner mit, dass er in Abstimmung mit der Programmdirektorin Halle, Frau Nathalie Wappler, zwischenzeitlich eine Höchstzahl von Produktnennungen für jede einzelne Gewinnausspielung festgelegt habe.

uebermedien.de konnte allerdings nicht in Erfahrung bringen wie hoch die „Höchstzahl von Produktnennungen“ eigentlich ist. Ein engagierter Bericht, den ihr im Volltext lesen solltet.

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22. Nov 2017 um 20:00 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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