Studie über Googles Datensammlerei
Android-Geräte schicken 10x mehr Daten an Google als ein iPhone an Apple
Der Computerwissenschaftler Douglas C. Schmidt hat umfassend untersucht, welche und wieviele Daten Google von einem Nutzer erfasst. Das hier veröffentlichte Ergebnis liefert schlagzeilenträchtige Zahlen. Während ein Android-Smartphone mit im Hintergrund aktivem Chrome-Webbrowser den Standort des Geräts im Durchschnitt alle vier Minuten an Google sendet, lässt ein iOS-Gerät mit aktivem Safari keine einzige solche Datenübertragung zu.
Zumindest Letzteres sollte nun aber nicht überraschen. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeiten von Google liegt nunmal darin, Nutzerinformationen zu verknüpfen und diese zumindest teilweise gewinnbringend etwa für die Anzeige von zielgerichteter Werbung zu verwenden. Darüber hinaus generiert Google auf Basis der gesammelten Daten aber auch in unterschiedlichsten Bereichen einen Mehrwert für jene Nutzer, die dem Deal „Daten gegen Information und Bequemlichkeit“ zustimmen.
Wenngleich anzunehmen ist, dass sich Google im Rahmen seiner Angebote an die datenrechtlichen Bestimmungen hält, muss man dem Unternehmen zumindest mangelhaften Kommunikationswillen ankreiden. Davon wurden wir auch aktuell wieder Zeuge, als sich das Unternehmen mit Blick auf die Speicherung der Ortsdaten trotz inaktivem Standortverlauf schlechte Presse einfing. Man darf wohl auch unterstellen, dass Google kein gesteigertes Interesse daran hatte, den Nutzer aktiv auf die Hintergrundverwendung hinzuweisen. Die entsprechenden Privatsphäre-Einstellungen waren zwar vorhanden, nur eben unzureichend dokumentiert.
Dock zurück zu Schmidts Studie. Der Wissenschaftler liefert eine detaillierte Analyse dessen, was Google nicht nur zum größten Werbedienstleister, sondern wohl auch zum führenden Informationsanbieter des Planeten gemacht hat. Besonders betroffen sind hier natürlich Android-Nutzer. Ein Android-Telefon kommuniziert im Ruhezustand beinahe zehnmal so oft mit Google, als dies zwischen einem Apple-Gerät und den Apple-Servern der Fall ist.