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Safari bekommt Konkurrenz

Ab Dezember: Echte Browser-Alternativen auf dem iPhone

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Japan hat mit dem „Mobile Software Competition Act“ kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das Apple ab Dezember 2025 zwingt, alternative Browser-Engines auf iOS zuzulassen. Bislang mussten Anbieter wie Mozilla oder Google auf iPhones und iPads die von Apple vorgegebene WebKit-Engine verwenden. Dies hatte zur Folge, dass Browser sich technisch kaum voneinander unterschieden und Web-Apps gegenüber nativen Apps benachteiligt blieben.

Standard Browser Apps

Die nun veröffentlichten Richtlinien zum Gesetz gehen über ein bloßes Aufheben des Verbots hinaus. Sie untersagen ausdrücklich auch indirekte Hürden – etwa übermäßig komplexe technische Anforderungen, zusätzliche Kosten oder Verfahren, die den Einsatz eigener Engines unattraktiv machen. Für Apple bedeutet dies: Die Regeln müssen diesmal nicht nur formal erfüllt werden, auch die praktische Nutzbarkeit ist Teil des Forderungspaketes.

Parallelen und Unterschiede zur EU

In der Europäischen Union gilt seit März 2024 der Digital Markets Act (DMA), der ebenfalls den Einsatz alternativer Browser-Engines zulässt. Kritiker bemängeln jedoch, dass Apple in Europa zwar formal den Vorgaben entspricht, faktisch aber weiterhin Barrieren errichtet, etwa durch den eingeschränkten Zugriff auf wichtige Betriebssystem-Schnittstellen und Regelungen, die das Testen entsprechender Funktionen außerhalb Europas unmöglich machen.

Das japanische Gesetz formuliert in diesem Punkt deutlichere Anforderungen: Alternative Browser sollen Zugriff auf dieselben Programmierschnittstellen mit vergleichbarer Leistung wie Safari erhalten. Eine abgespeckte oder langsamer arbeitende Alternative würde den Vorgaben nicht genügen.

Mögliche Folgen für die Regulierung in Europa

Da Japan, die EU und das Vereinigte Königreich künftig ähnliche Regeln anwenden, steigt der Druck auf Apple, weltweit einheitliche Lösungen umzusetzen. Beobachter erwarten, dass die japanische Auslegung, die auch subtile Benachteiligungen erfasst, den europäischen Regulierern Argumente liefert, um bestehende Schlupflöcher im DMA zu schließen. Ob es dazu kommt, hängt jedoch vom politischen Willen und der Durchsetzungsfähigkeit der Behörden ab. 2026 könnte so zum entscheidenden Jahr für Safari auf Apples Mobilgeräten werden.

11. Aug. 2025 um 08:30 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • soweit ganz gut, aber wer nutzt noch aktiv webseiten auf handy, bei dem die engine eine rolle spielt? die meisten seiten werden doch eh durch apps abgedeckt?

  • Nutze seit Jahren nur noch Chrome am iPhone/Mac. Wär nice wann es endlich ohne Einschränkungen geht: Z.B. Web-Push ohne vorheriges „Website speichern“ am Homescreen wär mal was.

    • Angesichts dessen was Google gegen Adblocker plant und durchsetzt sage ich nur mein Beileid. Chrome wird man wesentlich mehr bevormundet. Und wöchentliche eine Art Adobe Flash Sicherheitslücken gibt es da seit Jahren.

  • Seid uBlock für den Safari freigegeben wurde, ist dieser nun auch super verwendbar ^^

  • Eine andere Nicklichkeit von Apple ist, dass sie Safari aus dem Teilen Menu entfernen, wenn man einen anderen Standard Browser definiert hat. Die anderen installierten Browser stehen noch zur Auswahl, aber Safari taucht nirgends auf. Willst du eine Seite aus Brave in Safari öffnen, um sie dann an Mac weiter zu nutzen, geht das nur noch über Airdrop.

    • Safari gibt es schon länger nicht mehr im Teilen-Menü. Ich habe keine alternativen Browser installiert und selbst wenn ich eine HTML aus dem Datein-Ordner öffnen möchte, fehlt da die Möglichkeit, dies in Safari zu zu.

      • Das ist falsch: hab gerade Safari als Standard eingestellt und wenn ich die Google App benutze kann ich teilen und direkt Safari auswählen. Sobald Brave der Standard Browser ist, verschwindet die Safari Option vom Teilen Menu.

    • Du kannst es doch ziemlich einfach mit Siri Shortcuts lösen wenn du magst

  • Ich liebe es in der EU zu leben, aber das die Japaner, als ein alleiniges Land die Gesetze wasserdichter und besser formulieren, sagt schon mal aus, das unser EU-Apparat dies nicht kann

    • Das sollte verständlich sein. Schließlich ist die EU ein Verbund von 27 Staaten und nicht ein einzelnes Land.

    • ohne EU sähe es bei uns sehr viel schlimmer aus. langsames internet, weniger verbraucherschutz, überwachungsstaat etc.
      das wird gern mal übersehen.

      • Ich verstehe das Problem jetzt nicht. Ich sagte ich liebe es in der EU zu leben, aber das die EU, Lücken gelassen hat, gerade bei den Gesetzen der DMA und Co. ist Fakt, da man es hier jetzt schön im Beispiel erkennen kann

        Von anderen Themen wie Überwachungsstaat etc. habe ich keine Silbe verloren und gebe dir da vollkommen recht

  • Ich bin nur ein einfacher User. Was bringt mir ein anderer Browser für einen Mehrwert? Benutze Safari und bin zufrieden damit.

  • Braucht kein Mensch. Safari ist sicher schnell und intuitiv zu bedienen. Ich verstehe die ganze Aufregung bei dem Thema absolut nicht.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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