Teilnahme an 5G-Auktion
1&1-Mutter United Internet will eigene Mobilfunk-Frequenzen
Zum Wochenende ist die Anmeldefrist für die Teilnahme an der Versteigerung der 5G-Frequenzen abgelaufen. Neben Telekom, Vodafone und O2 wird sich erstmals auch United Internet als Mutter des Mobilfunkanbieters 1&1 Drillisch um die Frequenzvergabe bewerben.
Derzeit ist geplant, dass die Bundesnetzagentur die Frequenzen für das 5G-Netz im Rahmen einer Versteigerung vergibt. Mit den Nutzungsrechten sind bislang allerdings noch umstrittene Auflagen verbunden. Die Anbieter müssen gewissen Vorgaben hinsichtlich der Grundversorgung erfüllen, insbesondere steht hier die Versorgung von Verkehrswegen wie Autobahnen und Bahnlinien im Vordergrund.
Während Verbraucherschützer die Vorgaben der Bundesnetzagentur als unzureichend kritisieren, sehen die Mobilfunkanbieter die Regeln als teilweise nicht zu erfüllen oder nicht konkret genug formuliert. Zunächst Vodafone und O2 und später auch die Telekom haben in der Folge bereits Klagen eingereicht. Unter anderem war auch der Einstieg neuer Mitbewerber wie nun United Internet in diesem Zusammenhang Thema. Die etablierten Anbieter befürchten, dass sich Neueinsteiger auf den lohnenswerten Aufbau eigener Netzte in den Ballungsgebieten beschränken und in ländlichen Gegenden statt dem kostenintensiven Aufbau eigener Netze auf die Infrastruktur der Mitbewerber zurückgreifen könnten. Die Basis hierfür würden nach Meinung der etablierten Konzerne die schwammigen „National Roaming“-Vorgaben der Bundesnetzagentur schaffen. Über die Klagen der Konzerne ist noch nicht entschieden.
Verbraucherschützer bewerten 1&1-Einstieg positiv
Verbraucherschützer sehen den Eintritt von United Internet ins Vergabeverfahren positiv. Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) begrüßt die Entscheidung in einer Stellungnahme:
Dass United Internet an der 5G-Auktion teilnimmt und Frequenzen ersteigern möchte, ist für Verbraucher eine positive Nachricht. Ein vierter Netzbetreiber ist für einen verbraucherfreundlichen und wettbewerbsintensiven Mobilfunkmarkt sicherlich förderlich. Wie jedoch der zügige und flächendeckende Ausbau ohne Funklöcher realisiert werden soll, bleibt eine große offene Frage. Hierauf muss die Bundesregierung Antworten geben.