Wahrheitsgehalt ungewiss: FBI legt das iPhone zu den Akten
Der amerikanische FBI-Direktor James Comey hat, voraussichtlich zum letzen Mal, eine öffentliche Stellungnahme zur Kontroverse um die Entsperrung des sogenannten Terroristen-iPhones abgegeben.
Wir erinnern uns: Die amerikanische Strafverfolgungsbehörde hatte Apple dazu aufgefordert, bei der Entsperrung eines iPhones mitzuwirken, das den Schützen des Terroranschlages von San Bernardino gehörte.
Apple suchte daraufhin den öffentlichen Diskurs und weigerte sich konsequent eine Hintertür in das iPhone-Betriebssystem iOS einzubauen.
Kurz bevor es daraufhin zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kam ruderte das FBI zurück und informierte, dass zwischenzeitlich andere Wege ausgemacht wurden, um das fragliche Gerät zu entsperren. Anders formuliert: Die Regierungsbehörde drückte sich vor der anstehenden Grundsatz-Entscheidung. Mit der großen öffentlichen Unterstützung für Apples Position hatte man nicht gerechnet.
Daraufhin spekulierte das Netz. Sollte es dem FBI mithilfe eines israelischen Sicherheitsunternehmens tatsächlich gelungen sein die Passcode-Sperre des fraglichen Gerätes zu umgehen? Und: Sollten wir es dann etwa mit einer Sicherheitslücke zu tun haben, die auch auf anderen Geräten und auf neueren Geräte-Generationen ausgenutzt werden könnte?
Tim Cook zum Fall Apple vs. FBI
Die nun vom Nachrichtensender CNN abgedruckte, öffentliche Stellungnahme des FBI-Direktors scheint diese Frage zu verneinen. Nach Angaben Comeys sei die eingekaufte Softwarelösung nur auf das iPhone 5c anwendbar und könnte neueren Geräten nicht an den Kragen…
Wie viel Wahrheitsgehalt in dieser Behauptung steckt, müsst ihr selbst bewerten. Die Arroganz, die der FBI-Direktor an den Tag legt spricht jedoch Bände.
So weigert sich das FBI auch nach der erfolgreichen Entsperrung Apple über die ausgenutzte Sicherheitslücke zu informieren. Man wolle zwar nicht ausschließen, dass man den iPhone-Fertiger letztlich doch noch unterrichten werde, aktuell sei diesbezüglich jedoch noch nichts entschieden.