Von Terroristen genutztes iPhone: Gericht verlangt von Apple Unterstützung der Behörden
Am 2. Dezember 2015 starben im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen bei einem terroristischen Angriff. Die Tatsache, dass einer der beiden Attentäter ein iPhone 5c mit sich führte, macht das Ganze nun zu einem Politikum für Apple. Ein amerikanischer Richter hat angeordnet, dass Apple die Behörden dabei unterstützen soll, Zugriff auf die verschlüsselten Daten auf dem iPhone zu erlangen.
Die ermittelnden Behörden sind bislang offenbar bei dem Versuch gescheitert, die Daten auf dem sichergestellten iPhone auszulesen und wollen Apple nun per Gerichtsbeschluss zur Unterstützung verpflichten – der Hersteller habe die technischen Möglichkeiten dafür:
Apple has the exclusive technical means which would assist the government in completing its search, but has declined to provide that assistance voluntarily.
Das Gericht folgt diesem Antrag und hat Apple nun dazu aufgefordert, den Ermittlern mit angemessener technischer Unterstützung beiseite zu stehen. Als Beispiel wird hier die Deaktivierung der automatischen Löschfunktion, nachdem das Gerätekennwort zu oft falsch eingegeben wurde, genannt. Apple hat fünf Tage Zeit, gegen diesen Beschluss Einspruch zu erheben.
Apple hat bislang immer beteuert, dass es keine technischen Mittel gäbe, die auf einem iPhone gespeicherten Daten auszulesen. Ebenso scheint unwahrscheinlich, dass Apple wie von den Behörden gefordert die automatische Löschfunktion deaktivieren kann, um den Ermittlern erweiterten Spielraum beim Versuch das Gerätekennwort zu knacken zu verschaffen. Es gibt auch keinen Grund an diesen Aussagen zu zweifeln, zumal Apple-Chef Tim Cook sich in der Vergangenheit mehrfach vehement gegen Forderungen nach dem Einbau einer Hintertür positioniert hat. Cooks schlüssiges Statement: Wenn wir eine Hintertür einbauen, können auch die „bösen Buben“ davon Gebrauch machen.
Apple dürfte innerhalb der gesetzten Frist zu der Forderung des Gerichts Stellung nehmen.