Microsoft und Nokia: 9 Fakten zur Übernahme
Stephen Elop, noch als Nokia CEO angestellt, darf sich nach der jetzt bekannt gewordenen Übernahme der Nokia-Mobilfunksparte, ausgesprochen große Hoffnungen auf den Microsoft-Chefposten machen.
Steve Ballmer ist auf dem Weg nach draußen, Elop sitzt im Flieger Richtung Redmont um wieder als Microsoft-Manager in der neu gegründeten „Devices“-Abteilung anzufangen. Beide Konzerne fusionieren gerade zu dem zukünftig wohl größten Widersacher von Android und iOS.
Neun Fakten zur Übernahme:
- Das trojanische Pferd
Elop arbeitete vor seinem Wechsel zu Nokia – von Januar 2008 bis September 2010 – als Kopf der Microsoft Business Division.
- Alte Feinde
Nokia konnte im Sommer 2011 einen zwei Jahre andauernden Patentstreit gegen Apple gewinnen und erhebliche Lizenz-Zahlungen von Cupertino einfordern. Aus Apples Perspektive betrachtet ist Nokias Patent-Portfolio das bedrohlichste.
- Günstiger als Skype
Während Microsoft sich die Übernahme des VoIP-Dienstes Skype ganze $8,5 Milliarden Dollar hat kosten lassen, ging Nokias Mobilfunksparte für vergleichbar günstige $7,2 Milliarden über den Tresen.
- Keine Karten
Nokias Kartendienst „Here Maps“ gehört nicht zu den von Microsoft geschluckten Abteilungen. Die Karten, die inzwischen auch im App Store vertreten sind, wollen die Finnen selbstständig weiterentwickeln.
- Größter Windows Phone Partner
Nokia stellt rund 80% aller verkauften Windows Phone Geräte her und war bislang der größte Microsoft-Partner auf dem Smartphone-Markt.
- Der Vergleich mit Instagram
Während Facebook $1 Milliarde für den mit nur 13 Mitarbeitern besetzten Fotodienst Instagram ausgab, Investierte Microsoft $7 Milliarden für einen Angestellten-Stamm von 30.000 Mitarbeitern.
- Die Arbeitsplätze wandern nicht in die USA ab
Laut Ballmer (PDF) sollen die Standorte Nokias vorerst nicht geschlossen werden.
There are no significant plans to shift where work is done in the world as we integrate, so we expect the Nokia teams to stay largely in place, geographically.
- Marktanteil verdreifachen
Microsoft will seinen Smartphone-Marktanteil von derzeit 4% auf über 15% im Jahr 2018 mehr als verdreifachen.
- Schleppender Verkauf
Während des zweiten Quartals 2013, konnte Nokia nur 7.4 Millionen Lumia Geräte verkaufen — und dies auch erst, nachdem der durchschnittliche Verkuafspreis um 20 % reduziert wurde.
Microsoft hat derweil ein PDF-Dokument veröffentlicht, das die langfristigen Ziele der Übernahme zu erklären versucht.