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iPhone-Live: Antworten auf eure Fragen zur Online-Performance

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17 Kommentare 17

Unser Bericht über die Online-Performance iPhone-Live.net am vergangenen Montag erntete nicht nur Zuspruch, sondern auch Kritik. Vom grundsätzlichen „Warum macht man sowas?“ bis hin zu den offensichtlichen Datenschutzbedenken „Wissen Freundes- und Familienkreis des Künstlers von der Öffentlichmachung ihrer Kommunikation?“

Wir haben noch mal mit dem verantwortlichen Künster, Johannes Osterhoff, gesprochen und der Online-Installation iPhone-Live.net, auf der immer dann neue Bildschirmfotos auftauchen wenn Osterhoff sein iPhone benutzt, auf den Zahn gefühlt:

  • ifun.de: Schließt du ausgewählte Applikationen vom Projekt aus, oder landen auch die Bildschirmfotos von Passwort-Managern, Mails und SMS-Konversationen in deinem Stream?

J. Osterhoff: Ich schließe keine aus. Es gibt allerdings einige Apps, die keine Screenshots machen. Das sind hauptsächlich diejenigen, die beim erneuten Aktivieren der App nicht den vorherigen Stand anzeigen, sondern wieder von vorne anfangen. Bei meiner Lieblings-App RegenVorschau ist das so. Aber auch z.B. beim T-Mobile-Kundencenter und Cydia. Ich versuche diese Apps sowenig wie möglich zu verwenden und benutze stattdessen Apps die Screenshots anlegen – im Fall von RegenVorschau z.B. die Wetter App von Apple.

Ein Besucher von iPhone live hat mich auch auf „1Password“ angesprochen. Ich habe das nie benutzt, bevor ich das iPhone öffentlich gemacht habe. So wie er mir die App geschildert hat, scheinen auch hier keine Screenshots gemacht zu werden, weil auch diese App immer wieder von vorne anfängt. […] Meine SMS landen auch im Stream.

  • ifun.de: Macht Dir der Datenschutz-technische Aspekt keine Sorgen? Warum nicht?

J. Osterhoff: Ich bin vorsichtig. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so wirkt. Ich kann immer noch entscheiden, mit welchem Screen ich eine App verlasse. Ein gewisses Maß an Restkontrolle bleibt also auch mit diesem Setup. Pascal Paukner hat im Digitalblog von sueddetsche.de meine Argumente zusammengefasst.

Überschrieben ist der Artikel mit „Wider die Pseudoprivatsphäre“. Ich denke, das trifft es ganz gut. Untereinander tun wir alles um unsere Privatsphäre zu schützen, aber eine Privatsphäre d.h. eine Kontrolle der eigenen Daten gegenüber Apple, den App-Betreibern und sozialen Netzwerken gibt es nur unzureichend. Das macht mir viel mehr Sorgen als meine eigene Privatsphäre.

iPhone-Live.net ist dabei ein Experiment, das der Frage nachgeht, ob eine radikale Offenheit vielleicht für mich weniger anstrengend und für andere unterhaltsamer ist, als Facebook, Twitter, Photo-Apps exklusiv mit meinen Daten zu versorgen. Momentan sieht es so aus, aber genau weiß ich das wohl erst am Ende der Performance.

Und ich will natürlich niemand bloßstellen. Wenn sich jemand nicht in der Performance wiederfinden möchte genügt eine Mail. Der Screen ist dann sofort weg. (Bisher gab es allerdings noch keine Anfragen.)

  • ifun.de: Wie reagiert Dein Umfeld auf die Aktion? Wissen Deine Anrufer, dass ihre Telefonnummer vielleicht auf der Webseite landet?

J. Osterhoff: Mein Freundeskreis weiß von der Performance und findet es gut, dass ich es endlich gemacht habe. Ich rede schon seit Monaten davon … Neulich hat mir allerdings ein Freund erzählt, dass er mich inzwischen vorsichtiger und weniger kontaktiert. Andere schreiben in die Mail, wenn sie nicht gezeigt werden soll.

  • ifun.de: Welches Ziel verfolgst du mit dem Projekt? Planst du eine abschließende Auswertung, ein Fazit, etc?

Auch hier verweise ich noch mal auf den Artikel von Pascal Paukner. Während der Performance gibt es auch immer wieder Vorträge. Der nächste ist z.B. am 24. August in Berlin bei einem transmediale-Event. Da stelle ich das Projekt vor und eine Diskussion gibt es auch.

  • ifun.de: Vielen Dank und viel Erfolg.
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15. Aug 2012 um 10:02 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    17 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Franz Pferdinand

    Wie wäre es, wenn er sich noch eine Webcam in seiner toilette aufhängt?
    …verstehen tu ichs nämlich noch immer nicht.

  • Bingo! Ist es nicht tatsächlich so, daß viele über Datenschutz lamentieren, aber die wildesten Fotos ihrer letzten abgefahrenen Fete bei Facebook & Co. hochladen, um zu zeigen wie cool sie sind?
    Wichtig ist einzig und allein, daß man die Entscheidung, was und wo etwas preisgegeben wird, noch selbst treffen können sollte!
    Diesen Vorwurf muß sich Mark Zuckerberg gefallen lassen, daß solche Dinge NICHT mit einem Widerspruch des Nutzers zu regeln sind, sondern mit dessen expliziter Zustimmung!

  • Es gibt eine einfache Lösung für diesen Osterhoff Käse: IGNORIEREN!
    So einfach ist das

  • Ich finde in diesem Projekt einfach keinen Sinn. Mir bietet es weder verwertbare Informationen, noch einen Unterhaltungsfaktor. Aber vielleicht versteh ich das auch nur nicht so recht? Naja was solls.

    • Deshalb hat er es ja als „Kunst“ bezeichnet. Kunst muss man nicht verstehen :-)

      • Wohl wahr, ich mag es ja auch nicht mies reden, hier wird es genug Anhänger geben. Ich persönlich fühle mich damit nur nicht bespaßt :)

      • Das ist ja nun mal wirklich keine Kunst!

    • Vielleicht der gleiche Grund, warum sich der Hund die Eier leckt. Weil er es kann.

      Nein im Ernst ich sehe auch keinen Sinn darin und wenn ich mit ihm (geschäftlich oder sonst wie) zu tun hätte und später erfahren würde dass meine Nummer jetzt online steht, oder gar eine Nachricht die ich geschrieben habe, würde es ein Anzeige hageln! Egal ob da großer Schadensersatz bei raus käme, da gehts ums Prinzip!

  • Ich verstehe die Aufregung nicht? Das ist doch nichts anderes als wie eine aktive Teilnahme und Benutzung von Facebook? Wer lange Weile hat und der Meinung ist sein Privatleben öffentlich zu machen – bitte schön! Scheinbar gibt es dann auch noch wiederum Menschen die dies sogar interessiert und fertig ist die Sinnhaftigkeit dieses Projektes oder von Facebook – wohlgemerkt nur meiner Meinung nach!

    • Der Vergleich hinkt ein wenig…Selbst wenn man aktiv Facebook benutzt sind die Daten für andere Nutzer mit den richtigen Einstellungen nicht der ganzen Welt einsehbar wie hier…

      • …außerdem sollte man auch die Daten Anderer nicht vergessen. Wenn der Herr Künstler mit anderen Leuten chattet, textet oder was auch immer, sind diese Daten auch der Öffentlichkeit preisgegeben. Ich finde sowas verantwortungslos.

      • ganz simpel erklärt: jede app speichert irgendwas von dir. sei es auch nir deine ios info. das ist dann bei dem entwickler. was er macht ist nix anderes. er gibt seine daten öffentlich preis. wo der sinn ist? nirgends. wir machen das alle jeden tag. nur dass nicht du meine daten einsehen kannst sondern jmd. anderes! und was dieser andere mit deinen/meinen daten anstellt ist dir/mir nicht bekannt.

        und wenn du bei facebook alles auf privat hast sehen immer noch leute deine daten. die ma bei facebook und wer die daten von da aus noch bekommt ist ein anderes kapitel!

      • @keKs Du hast mich nicht verstanden. Hier sind deine Daten ersichtlich für JEDEN, der irgendwie Internetzugang hat. Bei einer App (wie kommst du überhaupt darauf?) oder eben bei Facebook sind meine Daten mit den richtigen Einstellungen eben nicht für jeden zugänglich. Niemand keine meine Fotos geschweige denn meine privaten Nachrichten problemlos einsehen. Schon klar, dass irgendwelche Mitarbeiter alles sehen könnten, das ist allerdings ein Problem was du fast überall hast. Fazit: Diese Quatschaktion ist in diesen Außmaßen mit Facebook schlicht nicht 1:1 zu vergleichen.

      • wenn man alle apps nimmt dann die leute dahinter kommst du mit sicherheit auf die anzahl die selbe anzahl wie die klicks seiner seite.

        wo ist der sinn wenn jmd. drittes über deine daten verfügt und damit alles anstellen kann? das kannst du nicht kontrollieren!

        ER KANN ES indirekt schon. er gibt einfach fast alles preis.

        du machst es auch nur weißt du es nicht. er weiß es und ich glaube er fühlt sich besser dabei als ich oder du. wir wissen nicht wer die daten hat. er weiß es nämlich JEDER :)

  • Offenbar geht er mit seinem Kunstprojekt aber nicht verantwortungslos um. Lesen!

  • Sieht aufm iphone aber bescheiden aus, das „kunstprojekt“

  • Wenn ich sowas machen würde, wären mehrere Frauen wie Gott Sie schuf ein wenig bekannter und ich um ein paar Anzeigen reicher…. Hahahaha

    Leute gibts…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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