AppArtAward: Hat die ZYX-App 10.000€ Preisgeld verdient?
Bereits zum dritten Mal in Folge hat das Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe den AppArtAward für die „besten kreativen Entwicklungen“ im Bereich mobiler Applikationen verliehen und die drei, mit je 10.000€ dotierten Hauptpreise, jetzt unter 60 Applikationen ausgelobt, die am Wettbewerb teilgenommen haben.
Verantwortlich für die Vergabe der unter anderem von der Kulturstiftung der Sparkassen gestifteten Preisgelder, waren 30 „kunstaffine Tester“, die die Einreichungen bewerten und schließlich die Preise in den Gewinnerkategorien Künstlerischer Innovationspreis, Sonderpreis Crowd Art und Sonderpreis Augmented Reality auslobten.
Ein schönes Projekt, mit einer merkwürdigen Auswahl. Vor allem die Applikation „ZYX“ (AppStore-Link) lässt uns mit dem Kopf schütteln. Nicht, dass wir der Idee einer Kunst-App, die zur Körper-Performance animieren möchte, grundsätzlich kritisch gegenüberstehen würden. Qualität und Ausführung der jetzt preisgekrönten Anwendung überzeugen jedoch nicht im Ansatz.
Daher reichen wir die in der Überschrift gestellte Frage direkt an euch weiter: Hat „ZYX“ das 10.000€ Preisgeld verdient, das nach Angaben des ZKM nicht nur die Idee, sondern auch die Umsetzung, das optische Design, den Unterhaltungswert sowie die Benutzerfreundlichkeit und vor allem den Innovationsgrad und die Kreativität der jeweiligen App honorieren soll?
Die kostenlose Applikation ist weithin unbekannt, im App Store mit nicht mal einer Bewertung versehen und strahlt weder Liebe zum Detail aus, noch sollte sie von Epileptikern eingesetzt werden.
Das ZKM informiert über die Preisträger:
- Der Künstlerische Innovationspreis geht in diesem Jahr an die niederländische Künstlergruppe JODI für ihre Entwicklung ZYX. Die Kunstanwendung, die den Benutzer in einen Performer verwandelt, wird mit einem Preis in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet.
- Den Sonderpreis Crowd Art in Höhe von 10.000 Euro erhält Andy Bluff aus Australien für das „Mobile Phone Orchestra“ – eine App, welche die Crowd zum zwingenden Bestandteil einer Performance macht. Anhand von Visualisierungen erlaubt die App einen völlig neuen Blick auf ein gemeinsames Musikerlebnis und begeisterte damit die Jury.
- Mit dem Sonderpreis Augmented Reality Art in Höhe von 10.000 Euro wird die App ARART ausgezeichnet. Durch Bilderkennung offenbart die Applikation hintergründige und skurrile Animationen, die den Nutzer zwingen, nach versteckten Botschaften zu suchen.