Werbung nach Gesprächen
Wir hören nicht mit: Facebook dementiert Mikrofon-Zugriff
Auf dem Kurznachrichten-Dienst Twitter hat Facebooks Rob Goldman, beim Zuckerberg-Netzwerk als Werbe-Chef für die Anzeigenverkäufe verantwortlich, den Zugriff der Facebook-App auf die Mikrofone von iPhones und Android-Geräten offiziell dementiert.
„Ich bin für das Werbegeschäft bei Facebook verantwortlich“, so Goldman, „und wir haben zur Banner-Anzeige noch nie auf die Mikrofone von Smartphones zugegriffen. Diese Vorwürfe treffen einfach nicht zu.“
Gerüchte, die Facebook-App würde auch im Systemhintergrund hin und wieder auf das Mikrofon zugreifen und Stichwörter laufender Konversationen sammeln um auf Grundlage dieser personalisierte Werbeanzeigen auszuliefern, halten sich seit Jahren.
Allein auf dem Video-Portal YouTube lassen sich zahlreiche Nutzerberichte ausfindig machen, die demonstrieren sollen, dass die Banner-Einblendungen des sozialen Netzes durch Gespräche bei laufender Facebook-App beeinflusst werden können.
Vorwürfe, die nicht komplett as der Luft gegriffen sind. In den vergangenen Jahren musste sich Facebook mehrfach für fragwürdige Design-Entscheidungen der offiziellen Facebook-App entschuldigen. So gestand das soziale Netz im Herbst 2015 ein, dass sich die Facebook-App eines Tricks bediente, um kontinuierlich im Systemhintergrund des iPhones zu laufen.
Eine der wenigen von Apple vorgesehenen Möglichkeiten, iOS-Anwendungen auch im Hintergrund beliebig lange weiter ausführen zu können, ist die aktive Audio-Ausgabe einer Applikation. Apps, die Musik spielen, werden auch nach dem Hintergrund-Timeout von 10 Minuten nicht vom iPhone-Betriebssystem terminiert, sondern dürfen die System-Ressourcen weiter beanspruchen. Facebook nutzte genau diese Funktion – mit einer stillen Audio-Ausgabe – und sprach nach Vorwürfen aus der Community von einem Versehen.