Plattformübergreifendes Messaging
WhatsApp-Alternativen: Signal und Telegram legen nach
WhatsApp ist auch deswegen so groß geworden, weil es im Gegensatz zu iMessage plattformübergreifend verwendet werden kann. Doch haben weitere Konkurrenten hier mittlerweile deutlich aufgeholt. Aktuell liegen Telegram und Signal in neuen Versionen vor.
Telegram listet mit dem aktuellen Sprung auf Version 4.7 einige Neuerungen im Zusammenhang mit dem automatischem Löschen. So können Nutzer der App nun festlegen, dass ihre Nachrichten nach 24 Stunden oder sieben Tagen automatisch entfernt werden und für niemand mehr sichtbar sind. WhatsApp hatte Ende letzten Jahres mit den „Ablaufenden Nachrichten“ eine vergleichbare Funktion eingeführt.
Die Einstellungen für das automatische Löschen lassen sich auch in Telegram auf Chat-Ebene und somit für jede Unterhaltung und Gruppe separat festlegen. Um die Funktion zu aktivieren, muss man lediglich etwas länger auf eine beliebige Nachricht drücken, diese auswählen und die gewünschte Option im dann oben links verfügbaren Menü „Clear Chat“ bzw. „Chat leeren“ auswählen.
Telegram unterstützt jetzt auch das Erstellen von zeitlich begrenzt gültigen Einladungs-Links und bietet die Möglichkeit, Einladungs-Links als QR-Code zu verschicken. Darüber hinaus lassen sich unter iOS 14 nun Telegram-Widgets für den Home-Bildschirm erstellen.
Signal ist die bessere Alternative
Telegram versucht mit diesen Neuerungen wohl auch verlorenen Boden wiedergutzumachen, nachdem die Chat-App in jüngster Vergangenheit zunehmend in die Kritik geraten ist. In seinen Anfangszeiten als solide Alternative zu WhatsApp gehandelt, finden sich mittlerweile deutlich attraktivere Alternativen auf dem Markt. Ein valider Kritikpunkt an Telegram ist beispielsweise die Tatsache, dass die Kommunikation standardmäßig nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt verläuft, und sogenannte „Geheime Chats“ erst manuell aktiviert werden müssen.
Als bislang beste plattformübergreifend verwendbare Alternative zu WhatsApp lässt sich Signal empfehlen. Der Open-Source-Messenger hat in den vergangenen Monaten nicht nur deutlich an Popularität gewonnen, sondern auch zahlreiche Funktionen nachgerüstet. Signal lässt im Vergleich zur Konkurrenz kaum etwas missen und bietet wohl das höchste Maß an Privatsphäre.
Das diese Woche veröffentlichte Update von Signal für iOS auf Version 5.5.0 bringt ausnahmsweise mal keine Funktionserweiterungen, sondern kümmert sich um die Leistung der App. Insbesondere die Anzeige der vorhandenen Nachrichten soll merklich flüssiger laufen, zudem wurde der Einstieg für neue Nutzer intuitiver gestaltet.
Signal ist kostenlos erhältlich und wird durch Spenden finanziert, die ebenso von Nutzern wie auch von Organisationen und engagierten Einzelpersonen stammen, darunter beispielsweise der WhatsApp-Mitgründer Brian Acton.