Werbeblocker in iOS 9: Massive Auswirkungen auf Ladezeiten
Der Run auf die mit iOS 9 möglichen Werbeblocker – Apple bezeichnet die Module, mit denen euch die Werbung im Netz ausgeblendet und Google das Leben ein klein Wenig schwerer gemacht werden soll, ganz neutral als „Content Blocker“ – läuft auf Hochtouren.
Allein aus Deutschland kennen wir inzwischen mehr als 10 Projekte, die aktuell an entsprechenden Applikationen arbeiten. Unter anderem beschäftigt sich Manuel Radek derzeit mit seinem Ansatz, der BlockerApp, und legt erste Zahlen zum Einfluss der Safari-Erweiterung vor.
Gegenüber ifun.de erklärt Radek:
Wir arbeiten zur Zeit an einem Content (Ad)Blocker – wie viele andere sicherlich auch. „BlockerApp“ befindet sich allerdings bereits in der Betaphase und die ersten Benchmarks zeigen überzeugende Ergebnisse. Die Messungen einiger ausgewählter deutscher Websites sind auf einem iPhone 6 mit eingeschaltetem Network Conditioner (3G) gemacht worden. Die Ladezeiten der betrachteten Websites sind im Schnitt um ca. 70% reduziert, der Traffic um immerhin ca. 40%.
Die BlockerApp, die im Hintergrund auf eine dynamische Aktualisierung der Blocker-Regeln setzt, soll gewährleisten können, dass alle Geräte mit installierten „BlockerApp“ immer den aktuellen Satz überprüfter Regeln verwenden. Optional wird es zudem möglich sein die Social Media Buttons wie Facebook’s „Like“ auf Fremdseiten auszublenden. Über eine zusätzliche Action-Extension lassen sich einzelne Webseiten direkt aus Safari heraus auf die persönliche Whitelist setzen – ohne die App öffnen zu müssen. Ein iCloud-Sync kümmert sich anschließend um den Abgleich auf andere Geräte.
Sollte Interesse bestehen könnt ihr euch hier zum Beta-Test der BlockerApp anmelden und die Applikation bereits ausprobieren.
Unsere Gedanken zur bevorstehenden Verbreitung der Werbeblocker haben wir bereits in diesem Artikel niedergeschrieben. Aus Anwendersicht (auch wir surfen im Netz) begrüßen wir die Möglichkeit – aus Autorensicht jedoch, stehen wir dem Wegfall der mobilen Werbung skeptisch gegenüber.
Langfristig dürfe die Verbreitung der mobilen Werbeblocker dazu führen, dass potentielle Werbekunden nicht mehr für Banner, sondern nur noch für Inhalte bezahlen (wollen). Eine mieser Trend, der sich hierzulande bereits seit Monaten beobachten lässt und gegen den wir uns bislang stets erfolgreich gewehrt haben…