Western Digital schweigt
WD My Cloud: Angreifer fordern Lösegeld
Über den Angriff auf die Netzwerkinfrastruktur des für seine Festplatten und Speicherlösungen bekannten Anbieters Western Digital haben wir Anfang April berichtet. Vor knapp zwei Wochen hatte sich das Unternehmen gerade selbst zu Wort gemeldet, um die Hintergründe hinter den seit mehreren Tagen zu beobachtenden Zugriffsproblemen zu erklären, mit denen vor allem viele WD My Cloud-Kunden zu kämpfen hatten.
Netzwerksicherheitsvorfall Ende März
Man hätte Hinweise auf einen Einbruch in die hauseigene Cloud-Plattform und habe daraufhin den Zugriff auch für reguläre Kunden deaktiviert, um das System in Ruhe auf kompromittierte Bestandteile hin abklopfen zu können. Detaillierte Informationen, so Western Digital damals, werde der Konzern erst zu gegebener Zeit bekannt geben.
Eine Kommunikationsstrategie, der die für den Netzwerksicherheitsvorfall verantwortlichen Hacker jetzt zuvor gekommen sind und Western Digital damit einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.
So will das amerikanische Fachportal techcrunch.com jetzt mit einem der verantwortlichen Hacker gesprochen haben und hat sich im Interview bestätigen lassen, dass es sich um einen so genannten Ransomware-Angriff handelt, bei dem Geld von Western Digital erpresst werden soll.
Achtstellige Summe gefordert
Der Hacker, der sich gegenüber den US-Journalisten durch Täterwissen und digitale Zertifikate aus dem Überfall „ausweisen“ konnte, gibt an, dass man rund zehn Terabyte an Firmendaten erbeutet hätte und nun mindestens mit einer Zahlung in achtstelligen Bereich rechne – bislang habe sich das WD-Management allerdings noch nicht zurückgemeldet.
The hacker said they have also emailed several executives — using their personal email addresses because the corporate email system is currently down — demanding a “one-time payment.”
Statt die Dateien auf den Systemen von Western Digital zu verschlüsseln, drohen die Angreifer mit einer Freigabe der erbeuteten Inhalte, zu denen auch private Informationen über Belegschaft und Management gehören sollen.
Noch ist unklar, wie Western Digital auf die Forderung reagieren wird. Gegenüber techcrunch.com wollte der Konzern den Bericht nicht kommentieren.