watchOS 5.2: Früherkennung von Vorhofflimmern ab Apple Watch Series 1
Mit der Freigabe von watchOS 5.2 hat Apple nicht nur die EKG-Funktion der Apple Watch Series 4 in Deutschland aktiviert, sondern auch Besitzern älterer Versionen der Uhr eine neue Funktion spendiert. Bereits Träger der Apple Watch Series 1 können Warnmeldungen bei unregelmäßigem Herzrhythmus erhalten.
Die Funktion kann in der Watch-App auf dem iPhone und dort im Bereich „Herz“ aktiviert werden. In der Folge werden Träger der Uhr benachrichtigt, wenn bei fünf Prüfungen über einen Zeitraum von mindestens 65 Minuten hinweg ein unregelmäßiger Herzrhythmus erkannt wird. Solche Unregelmäßigkeiten können auf Vorhofflimmern hindeuten, unbehandelt kann dies einen Schlaganfall zur Folge haben.
Die Funktion zur Mitteilung bei unregelmäßige Herzrhythmus wurde kürzlich in der Apple Heart Study untersucht. Mit über 400.000 Teilnehmern war die Apple Heart Study die größte jemals durchgeführte Screening-Studie zum Thema Vorhofflimmern und damit eine der bisher größten kardiovaskulären Studien überhaupt. Eine Teilmenge der Daten aus der Apple Heart Study wurde bei der FDA eingereicht, um die Freigabe der Funktion zur Mitteilung bei unregelmäßigem Herzrhythmus zu unterstützen. In dieser Teilstudie zeigten von den Teilnehmern, die eine Mitteilung bei unregelmäßigem Herzrhythmus auf ihrer Apple Watch erhielten, während sie gleichzeitig eine EKG-Elektrode trugen, 80 Prozent Vorhofflimmern über die EKG-Elektrode und 98 Prozent Vorhofflimmern oder andere klinisch relevante Herzrhythmusstörungen.
Welche Apple Watch habe ich?
Die Apple Watch Series 1 ist nicht mit der ersten Generation der Apple Watch zu verwechseln. Letztere wird auch als „Series 0“ bezeichnet und wurde im Jahr 2016 von der Series 1 abgelöst. Im Artikel „Apple Watch bestimmen“ erklärt Apple, wie man die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen erkennt.
Mediziner lobt die neuen EKG-Funktionen
Die Einführung der neuen Funktionen begleitend hat das Magazin „Stern“ den Chefarzt einer Herz-Gefäß-Klinik befragt. Dieser erklärt Sinn und Zweck der Messungen und zeigt sich von der Qualität der Ergebnisse beeindruckt. Unterm Strich sei die Uhr ein sehr gutes Werkzeug im Kampf gegen die „Volkskrankheit Vorhofflimmern“, darüber hinaus bietet sich mit mit Möglichkeit, bei unklaren Beschwerden wie Unwohlsein oder Herzrasen mal eben ein EKG aufzuzeichnen, erweiterte Analysefunktionen, die ergänzendes Material für das Gespräch mit dem Arzt liefern können. Den Gang zum Arzt kann die Uhr dem Mediziner zufolge nämlich nicht ersetzen, doch mit den gesammelten Ergebnisse können Patienten die Diagnosearbeit aktiv unterstützen.