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Versicherer lässt Glas splittern: iPhone X ist „Hochrisiko-Gerät“
Ob die Sturztest-Ergebnisse des Versicherers SquareTrade einen Nachrichtenwert haben, lassen wir dahingestellt. Wer Glas auf einen harten Untergrund fallen lässt – dies zeigte bereits das iPhone 8 – sollte sich nicht wundern, wenn dieses auch kaputt geht.
Mit Blick auf Apples Werbeversprechen, beim iPhone X würde man auf das widerstandsfähigste Glas setzen, das je in einem Smartphone verbaut wurde, muss sich der Konzern jedoch den kritischen Prüf-Szenarien der Marktbeobachter stellen.
Und die Ergebnis-Bewertung hätte besser ausfällen können. So informiert der Elektronik-Versicherer SquareTrade Labs jetzt über seinen Eindruck des iPhone X.
SquareTrade hat für seine Tests eine Auswahl speziell gebauter Roboter genutzt, die die Geräte biegen, schleudern, untertauchen und herabstürzen lassen. So soll nachvollziehbar die Empfindlichkeit der Geräte für Alltagsbelastungen überprüft werden.
Der Robustheitstest von SquareTrade ergibt:
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Sturz auf die Vorderseite:
Beim ersten Sturz notiert SquareTrade bereits ein Splittern des iPhone X. Das Touch-Display reagiert nicht mehr und die vielgelobte Gesichtserkennung fällt komplett aus.
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Sturz auf die Seite und die Rückseite:
Bemerkenswerterweise verursacht ein Sturz auf die Seite die größten internen Beschädigungen im Gerät. Während das Äußere des Smartphones nur kosmetische Spuren hinnehmen muss, so wird der Bildschirm nur noch dargestellt, dass das Gerät nicht mehr bedient werden kann. Beim Sturz auf die Rückseite zersplittert das Panel komplett und hinterlässt scharfe Kanten, die das Halten des Geräts erschweren.
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Wasserdichtheit:
Das iPhone X schneidet ähnlich ab wie das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus. Es übersteht 30 Minuten unter Wasser in einer Tiefe von 150 cm. Die Soundwiedergabequalität wird dadurch leicht beeinträchtigt.
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Wurftest:
Der Test soll den Sturz vom Dach eines fahrendes Autos simulieren. Auch dieser Test zeigt, wie anfällig das iPhone X für Beschädigung durch verschiedene Stürze ist. Während die Vorder- und Rückseite brechen entsteht der größte Schaden durch den Ausfall von Face ID und der Home-Funktion.
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Schleudertest:
60 Sekunden im Schleuderroboter setzen dem iPhone X heftig zu. Auch wenn das Display danach trotz Rissen noch funktionstüchtig ist und auf Berührungen reagiert, so fällt die Home-Funktion aus und die Nutzer bleiben in den zuletzt genutzten App “gefangen”.
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Reparierbarkeit:
Die Technikabteilung von SquareTrade stellt fest, dass das iPhone X ein OLED-Display nutzt, das sehr dünn ist und dessen Reparatur bzw. Austausch sehr teuer ist. Die kleinere Logikplatine, multiple Kabel und eine geteilte Batterie erschweren den Austausch und die Reparatur zusätzlich. All dies sorgt dafür, dass sich die Kosten für den Ersatz des Displays auf fast 250 Euro belaufen. Andere Reparaturen schlagen mit bis zu fast 500 Euro zu buche.
Der Versicherer kommentiert:
Bei einem elegantem Smartphone wie dem iPhone X erwartet man einen hohen Anschaffungspreis. Leider könnte das Smartphone viele Kunden noch wesentlich mehr kosten als die knapp 1.000 Euro, die sie mindestens ausgeben müssen. Trotz der Behauptung von Apple, dass das eingesetzte Glas das stabilste sei, das bei einem Smartphone jemals verbaut worden sei, erweist sich das iPhone X als das zerbrechlichste Modell, das wir jemals getestet haben. Die Anfälligkeit des iPhone X, gepaart mit den teilweise horrenden Reparaturkosten von bis zu knapp 500 Euro, machen das iPhone X zu einem echten Hochrisiko-Gerät.