Stichtag 15. Oktober
Tomorrow-Bank streicht kostenlose Konten für Bestandskunden
Die Tomorrow-Bank stellt jetzt vollständig auf kostenpflichtige Konten um. Während für neu eröffnete Konten bereits seit vergangenem Jahr Gebühren fällig werden, können Bestandskunden das per App verwaltete Konto bislang noch kostenlos nutzen. Damit ist demnächst allerdings auch Schluss. Tomorrow kündigt an, vom 15. Oktober an generell Geld für seine Konten zu verlangen.
Dieser Schritt dürfte ebenso wie die bereits bestehende Kostenpflicht für Neukunden schon längere Zeit geplant sein. Die Bank führt an, dass intern pro geführtem Konto monatliche Kosten zwischen 5 und 7 Euro anfallen. Diese Ausgaben werden kaum überraschend gekommen sein und wurden in der Vergangenheit wohl als Werbekosten verbucht haben.
Ganz offensichtlich befürchtet man damit verbunden bei Tomorrow, dass die Nutzer der bislang kostenlosen Konten vor der Gebührenpflicht zurückschrecken und sich schlimmstenfalls anderweitig orientieren. Daher sollen Bestandskunden mit der Einführung der Kostenpflicht verbunden einen Treuebonus erhalten. Die Monatskosten für das Basiskonto „Now“ werden auf diese Weise um 10 Prozent von 3 Euro auf 2,70 Euro reduziert. Bei der Variante „Change“ wird der Monatspreis um 30 Prozent von 7 Euro auf 4,90 Euro reduziert.
Tomorrow ist selbst keine Bank
Tomorrow ist selbst keine Bank, sondern setzt wie zahlreiche weitere der sogenannten Neobanken auf einen Dienstleister mit Banklizenz im Hintergrund. In Deutschland nimmt hier die Solarisbank AG eine führende Position ein, die beispielsweise ansonsten unter anderem die Basis für Vivid Money oder Coinbase bereitstellt und bis zu deren Wechsel zur Deutschen Bank auch die Heimat von Trade Republic war.
Dieser Hintergrund war im vergangenen Jahr mit der Anlass für eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die Verbraucherschützer hatten Aussagen von Tomorrow zu dem mit der Kontenführung verbundenen Klimaschutz als irreführend kritisiert. Tatsächlich liegt das Geld der Tomorrow-Kunden nämlich bei der Solarisbank und diese stelle keine aussagekräftigen Informationen zur Nachhaltigkeit der Mittelverwendung bereit.