Die dritte Welle
Vertreter einer neuen App-Generation: Der Währungsrechner Koins
Schaut euch bitte mal den Währungsrechner Koins an. Die iOS-Anwendung lässt sich kostenlos laden, auf iPhone und iPad installieren und ist erst mal wenig spektakulär. Koins bietet euch einen Rechner zur schnellen Umrechnung von Wechselkursen an und versteht sich auf 165 Währungen.
Die Foto-App Halide
Doch Koins ist mehr als nur ein einfacher Reisebegleiter. Für uns steht die App stellvertretend für eine neue Generation an App Store-Anwendungen, zu denen auch die erst kürzlich vorgestellte Kamera-Anwendung Halide zählt.
Die neuen App Store-Vertreter setzen häufig auf In-App-Käufe oder Abo-Kosten – mittlerweile sind die Entwickler so desillusioniert, dass euer Geld nur noch selten vorab verlangt wird – und unterscheiden sich vor allem optisch von den flachen iOS-Anwendungen, die uns seit dem Debüt von iOS 7 vor vier Jahren begleiten.
Kanten und Ecken sind jetzt rund. Wo möglich wird auf ein Karteninterface gesetzt – Koins nutzt dieses in den Einstellungen – das mit einer Wischgeste wieder aus dem Bild geschoben werden kann. Hintergründe und Benutzeroberfläche setzten auf dunkle Farbtöne oder bieten diese zumindest als optionale Theme-Variante an.
Apple-Features wie der iCloud-Sync, Drag-and-Drop oder die Ausgabe von haptischem Feedback werden „ab Werk“ unterstützt. Zudem ignorieren Funktionen wie etwa der von Koins angebotene Einhand-Modus die großen Displays aktueller iPhone-Genrationen nicht mehr.
Wie gesagt, schaut euch die 20MB-App einfach mal an. Auch wir benötigen gerade keinen Währungsrechner, genießen aber die dritte Welle gut gestalteter iOS-Applikationen, die sich nach der ersten (alle Apps bis zum Start von iOS 7) und der zweiten (den minimalistischen Flat-Design-Anwendungen seit 2013) nun langsam im App Store emanzipiert und sich vor allem auf dem iPhone X endlich mal wieder wie ein Stück der mobilen Zukunft anfühlt, auf die wir gehofft hatten.