Schlichtungsgespräch nächste Woche
Streit um SWR-App „Newszone“: Verleger und ARD treffen sich
Der Rundfunkrat des SWR ist heute zu seiner Etat-Tagung zusammengekommen, auf der der Haushaltsplan für das Jahr 2023 beraten und genehmigt wurde. Die Tagesordnungspunkte auf der Tagung hatten jedoch nicht nur Einsparungen, den digitalen Ausbau und die strategische Ausrichtung für das kommende Jahrim Blick, sondern streiften auch den Konflikt zwischen SWR und Zeitungsverlegern.
Zeitungsverleger klagten gegen Newszone
Gleiche Argumentation wie gegen die Tagesschau
Letztgenannte waren kürzlich rechtlich gegen das Anfang des Jahres neu vorgestellte App-Angebot „Newszone“ des SWR vorgegangen und hatten diesem unterstellt, was 2016 auch schon der offiziellen Tagesschau-Applikation zum Verhängnis wurde.
Durch eine zu textlastige Gestaltung sei die Nachrichten-Applikation des SWR, mit der vorwiegend junge Leute erreicht werden sollten, zu presseähnlich und würde damit den direkten Konkurrenzkampf mit den privatwirtschaftlichen Zeitungen suchen. Dies sei Angeboten, die durch Rundfunkbeiträge finanziert würden, allerdings grundsätzlich verwehrt.
App wurde aus den Stores entfernt
Der Südwestrundfunk entfernte nach dem Urteil des Landgerichts Stuttgart vom 21. Oktober daraufhin die „Newszone“-Applikation aus dem App Store, legte aber gleichzeitig Berufung gegen den Richterspruch ein.
In einer Stellungnahme erklärte der SWR nach dem Urteil, dass man am Konzept der Newszone-App für eine junge Zielgruppe festhalten werde und bietet deren Inhalte auf der Webseite dasding.de/newszone noch immer in vollem Umfang an.
Auf der heutigen SWR-Tagung wurde nun bekannt, dass sich Verleger und ARD bereits in der kommenden Woche im Rahmen eines Schlichtungsgespräches treffen werden, um gemeinsam über den Fortbestand des Newszone-Angebotes zu verhandeln. Der jetzige SWR-Intendant Kai Gniffke, der im kommenden Jahr den ARD-Vorsitz übernehmen wird, hat angegeben persönlich an dem Treffen teilnehmen zu wollen.