Sonos: Sprachsteuerung ab 2017, Spotify Connect im Oktober
Deutlich schneller, als es das öffentliche Statement des Sonos-Chefs John MacFarlane im März hat erahnen lassen, hat sich der Lautsprecher-Hersteller heute im Rahmen eines Medien-Events zur Zukunft des Unternehmens geäußert.
Die Neuausrichtung, mit der Sonos auf den anhaltenden Trend zum Musik-Streaming eingeht – das Unternehmen rechnet mit einer Milliarde Streaming-Abonnenten in 2020 – entspricht dabei weitgehend den Prognosen, die kurz nach der Freigabe des offenen Briefes von MacFarlane angestellt wurden. Die Umsetzung wird jedoch noch eine Weile auf sich warten lassen.
Ebenso wie Siri, OK Google, Cortana und Amazons wegweisende Echo-Produkte, sollen sich auch die intelligenten Speaker zukünftig mittels Sprachbefehlen steuern lassen und ihren Anwendern so einen komfortableren Zugriff auf die riesigen Kataloge der unterstützten Musik-Dienste anbieten. Sonos arbeitet dazu zukünftig mit Amazons Alexa-Team zusammen, wird die erste Beta jedoch erst im kommenden Jahr anbieten. Unklar ist, ob das Angebot direkt zum Start auch in Deutschland verfügbar sein wird.
Amazon übernimmt Sprachsteuerung
Voraussetzung für die neue Sprachsteuerungsfunktion sind die hierzulande noch nicht verfügbaren Amazon-Geräte Echo oder Dot verwenden. Das neue Voice-Feature wird Teil eines Updates sein, das mit allen neuen und bereits bestehenden Sonos und Alexa Geräten wie Amazon Echo, Echo Dot, Amazon Tap und Amazon Fire TV kompatibel ist.
Play:5 – Vorn die neue, hinten die alte Generation
Auch das App-Angebot verändert sich
Doch die Sprachsteuerung ist nicht die einzige neue Funktion, die Sonos heute angekündigt hat. So wird die offizielle Sonos-App zukünftig nicht mehr der Alleinherrscher über die Musikwiedergabe eurer Multiroom-Lautsprecher sein.
Zwar kann der universelle Download für iPhone und iPad – diesen haben wir im Rahmen unserer Play:1-Review ausführlich vorgestellt – nach wie vor in gewohnter Weise (und zukünftig auch mit Sprachkommandos) genutzt werden, doch auch die Applikationen von Dritt- und Dienst-Anbietern werden die Sonos-Speaker demnächst direkt ansprechen und kontrollieren können. Spotify ist der erste Partner der das neue Feature unterstützt.
Anders formuliert: Ohne dass sich etwas für euch ändert, könnt ihr die Sonos-App wie bislang dafür nutzen um in eurem Privaten Musik-Archiv und in den Katalogen der verbundenen Streaming-Dienste zu stöbern. Hier lassen sich Playlisten auswählen, eigene Mixe erstellen und beliebige Räume mit ausgesuchter Musik beschallen.
Neu ist: Mit der kommenden Aktualisierungen könnt ihr zukünftig auch die Spotify-App zur Fernsteuerung eurer Lautsprecher einsetzen. Sonos wird dazu eine Funktion einführen, die an Spotify Connect erinnert.
Fast Spotify Connect – auch im Mobilfunknetz
Anstatt die gewünschte Spotify-Playliste in der Sonos-App zu suchen und zu starten, könnt ihr nun auch die Spotify-App öffnen und einen oder mehrere Sonos-Speaker als Ausgabe-Ziel auswählen. Eine Funktion, die offenbar oft nachgefragt wurde, und nicht nur im Heimnetz, sondern auch über das Mobilfunknetz funktioniert.
Das neue Feature erinnert an Apples AirPlay-Standard und macht den Einsatz der Lautsprecher flexibler – zudem legt Spotify die Boxen nicht an eine virtuelle Leine. Zwar lässt sich fortan also auch die Spotify-App zu Beschallung nutzen, diese muss nach der Musik-Auswahl jedoch nicht auf dem iPhone laufen. Playlisten die an die Sonos-Speaker übergeben wurden, spielen auch dann weiter, wenn die Spotify-App geschlossen wurde.
Gerade die Tatsache, dass man den Sonos-Boxen eine Playliste übergeben und sein iPhone danach sogar ausschalten konnte, da sich die Lautsprecher selbständig um die Musikwiedergabe kümmerten, machte das System in unseren Augen bislang so attraktiv. Die Integration der Spotify-Steuerung ändert daran glücklicherweise nichts.
Software-Aktualisierung „in einigen Wochen“
Die heute angekündigten Neuerungen sollen mit einer Software-Aktualisierung Mitte Oktober ausgeliefert werden. Einen genauen Termin bleibt uns der Zubehör-Anbieter aktuell jedoch schuldig.