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Künstler-Empfehlungen werden nicht verkauft

So viel ist (d)ein Stream wert: Apple Music nennt erstmals Zahlen

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In einem offenen Brief an die auf der eigenen Plattform aktiven Künstler hat Apples Musik-Streaming-Dienst „Apple Music“ erstmals Zahlen zur durchschnittlichen Vergütung der gestreamten Musiker und Musikerinnen genannt.

Apple Music Autoplay Funktion

1 Cent pro Stream geht an die Künstler

Zwar würden die Gelder, die an Künstler, Label und Publisher verteilt werden, je nach Region und Streaming-Abo variieren, im Schnitt könnte Apple jedoch 1 Cent pro Stream zahlen.

Eine Summe, die beim flüchtigen Überfliegen des offenen Briefes wie ein Witz klingt, Apple im Branchenvergleich jedoch als geradezu gönnerhaft auszeichnet.

So soll Spotify die im eigenen Katalog aktiven Künstler gerade mal mit der Hälfte entlohnen. Hier fließen pro Stream 0,3 bis 0,5 Cent an die Kreativen, die für die Inhalte der Musik-Streamer sorgen. Dennoch überweist Spotify der Musikindustrie deutlich mehr – die Skandinavier haben mit ihren 155 Millionen zahlenden Hörer schlicht mehr Nutzer als Apple Music. Wie viele Abo-Kunden Apples Dienst genau zählt ist dabei allerdings unklar. Apple vor zwei Jahren aufgehört aktuelle Zahlen zum schon damals überschaubaren Wachstum zu kommunizieren. Der letzte Stand: 60 Millionen zahlten 2019 für die Musik-Flatrate.

Künstler-Empfehlungen werden nicht verkauft

Doch nicht nur die Anzahl der aktiven Kunden wirkt sich auf die Vergütung der Künstler aus. So bietet Spotify bekanntlich auch einen werbefinanzierten Zugang an, der weniger Geld abwirft als der reguläre Abopreis. Zudem können Interpreten bei Spotify auch auf einen Teil ihrer Vergütung verzichten, um mit ihren Songs dafür häufiger in Playlisten und Song-Radios aufzutauchen. Anders formuliert: Die Musiker können sich Empfehlungen erkaufen.

Dieser Art der Monetarisierung hat Apple in dem offenen Brief eine klare Absage erteilt. Man werde auch zukünftig keine Musik-Empfehlungen für einen größeren Anteil an den Einnahmen aussprechen, sondern weiterhin auf handgepflegte Wiedergabelisten setzen, von denen es auf Apple Music inzwischen 30.000 geben soll.

19. Apr 2021 um 17:53 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Also bei ~ 3 Minuten pro Stück maximal 4,80 pro Tag an den Künstler. Das ist ja fast schon Mindestlohn :)

    • x Anzahl User. 1 Song kann ja nicht immer nur von 1 Menschen gestreamt werden. Also bei 10000 Hörern pro Tag sieht das schon anders aus.

    • Und bei Hörspielen dürften die Einnahmen auch lukrativ sein. Meist so min 40 Tracks, also 40cent pro Hörspiel. Höre ich jeden Tag ein Hörspiel, sind das im Monat 12€, was mehr ist, als ein Hörspiel kostet, das zb bei den drei ??? So ca. Alle 1,5 Monate passiert.

      • Apple zahlt 1 Cent pro Stream, nicht pro Minute.
        Keine Ahnung wie das bei Hörspielen läuft, denke mal hier werden die etwas anders ansetzen, aber prinzipiell ist das ja nur ein Stream…

      • 1 Track =1 Cent

  • Egal ob 0,irgendwas oder 1 Cent pro Play bezahlt wird. Verdienen tun nur die großen Labels und der Streaming Anbietet. Dies wird logischerweise weiterhin negativen Einfluss auf die Kreative Dynamik haben. Schon seit Jahren ist dieser tonale Einheitsbrei kaum zu ertragen. Bedingt durch Corona und der dadurch fehlenden Einnahmequellen der Musiker fällen auch die digitalen Streamingdienste als „Werbeplattformen“ keinen Sinn mehr.

    Bitte boykottiert dies Streaminganbieter uns fangt wieder an digitale Downloads zu kaufen!
    Danke!

    • Hmm…. Neeeeee.
      Ich finde es hat sich besser entwickelt. Ich höre nicht mehr Songs die gelenkt werden durch TV und Radio und nach kurzer Zeit schon „out“ sind.
      Ich höre was ich will und so oft ich will. Mir gefällt es jetzt besser.

      • Sehe ich auch so. Ich entdecke dank Musik Streaming so viele neue Künstler, die ohne Streaming nie entdeckt hätte.

      • Ich auch. Ich habe sobald es möglich war Musik gestreamt und gestöbert. Passt deutlich besser zu mir, als alle anderen Varianten, mit Ausnahme einem Radiosender – Dradio Nova.
        Anfangs noch Last.fm und SoundCloud, dann Spotify, Deezer AldiMusic und jetzt AM

    • Akira Tachibana

      Dies trifft nicht nur auf die Musik Streaming Plattformen zu. Ebenfalls die Video Streaming Plattformen wie Netflix und co kreieren auch nur Einheitsbrei. Fast jede Serie ist vorhersehbar und dann kommt es noch dazu das einige Titel einfach verschwinden, das ist jetzt egal ob Apple Music, Spotify oder Netflix.
      Man bindet sich an diesen Anbieter und muss sich nach dem Anbieter richten.

      Klar ist es erstmal günstiger sich ein Abo für 9,99€ zu holen als eine Serie wo eine Folge 0,99€-2,99€ kostet. Wenn man nicht grade nen Serien Junkie ist, der jeden Tag oder jede Woche eine neue Serie anfängt fährt man mit iTunes oder co günstiger.

    • Also ich finde das Streaming besser, da ich so jetzt Künstler höre, die ich ansonsten nie gehört hätte.
      Radio höre ich kaum noch.

    • Auf keinen Fall. Ich gebe jetzt pro Jahr mehr Geld aus, als damals für CDs.
      Damals haben die Künstler auch nicht mehr gesehen vom Geld – im Verhältnis.
      Und auch beim digitalen Kauf ist das so.
      Die streamingzahlen sind halt höher.
      Wenn ich den gleichen Song in einem Jahr 120 mal streame (und das betrifft bei mir viele Titel), hat der Künstler nur durch mich 1,20€ bekommen.
      Beim digitalen Kauf des Titels zu 1,29€ wären es einmalig etwa 10-15 Cent.

      • Das ist nicht korrekt. Beim Digitalkauf erhält der Künstler 70% also ca 80-90 Cent. Darüber hinaus profitiert er von Reviews als kostenlose Werbung. Ich bin Musiker und kann daher sehr gut vergleichen!

      • Kann man das so pauschal sagen oder hängt das nicht vom Vertrag ab, den der Künstler mit dem Label geschlossen hat?

      • … /die Künstlerin.

    • Und die unbekannten Künstler haben damals zu CD Zeiten also im Verhältnis mehr verdient? Komisch, denn genauso haben sich damals die kleineren Künstler über die großen Labels aufgeregt. Wie Markus schon sagte: CDs hab ich von Musikern gekauft, die ich kannte & gut fand. Neue „Alternative“ Künstler hab ich 0,0 kennen gelernt & hätte nicht im Leben dran gedacht, mir auf Verdacht Musik zu kaufen. Im Radio lief & läuft Einheitsbrei & lieber ein Lied 7 mal am Tag, als mal was ganz anderes auszuprobieren.

      Ich höre über Apple Musik teilweise Lieder von 1986 immer noch. Dem Künstler hätte ich also selbst bei 0,5 Cent pro Stream ein Vielfaches eingebracht im Vergleich zu der einen 5€ CD, die ich jetzt im Endeffekt als CD auch nicht mehr hören würde.

    • Downloads aus AM / Spotify oder aus dem iTunes Store? Die werden unterschiedlich vergütet

      • Seine Frage ist berechtigt: ich lade auch in AM meistens die Title im W-LAN runter und „streame“ danach eigentlich nicht mehr?

      • Ein offline verfügbarer Song wird trotzdem gestreamt. Da man auch regelmäßig wieder online sein muss, zählen diese streams, auch wenn man offline ist, genauso

      • Das Wort Stream ist unglücklich. Abspielen passt hier besser und jedes abspielen wird vergütet, egal ob nun on- oder offline.

  • Warum wird es nicht anteilmäßig verrechnet?

    Ich zahle 10 €. Warum wird dieses Geld nicht auf die Künstler aufgeteilt, die ich höre? Zieht davon gerne eine Verwaltungsgrundgebühr und Royalties ab. Aber dann haben meine Künstler etwas davon.

    Aber wenn alle Streams zusammenaddiert werden, dann bleibt nichts für die Künstler, die ich gerne unterstützen würde. Das bleibt dann beim Pop hängen. Die Verzerrung entsteht durch die Kunden, die gar nicht zuhören. Die den ganzen Tag laufen lassen und teilweise auch nicht da sind und sogar das Haus verlassen ohne die Playlist abzustellen.

    • Weil die 10€ gar nicht ausreichen würden. Wenn ich nach den 1cent pro Stream gehe, produziere ich ca. 20€ oder mehr, die an Künstler ausgezahlt werden.
      Das kann nur kompensiert werden durch Kunden, die voll bezahlen, es aber gar nicht voll ausnutzen.

    • Ich fände das eigentlich auch richtig und fair, wenn die Abo-Gebühr immer auf die Künstler verteilt wird, die die jeweiligen Hörer auch gehört haben.
      Muss man natürlich noch einen Weg finden zu filtern, damit nicht alle Künstler dazu aufrufen, ihre Lieder auch Nachts in Dauerschleife zu hören.
      Fair wäre es aber, weil man dann tatsächlich seine Lieblingsmusik unterstützt.

  • Weiß eigentlich jemand, ob ein Lied komplett gehört werden muss? Ich breche oft ab, würde mir dann aber ggf. Noch das volle Lied anhören wenn sonst keine Kohle für den Künstler getriggert wird. Also bei Spotify…

    • Jepp, das Gleiche ist mir auch schon desöfteren durch den Kopf gegangen. Ich befürchte nur dass das hier keiner beantworten kann…

    • Nein es wird nur voll gezahlt, wenn das Lied auch vollständig gehört wurde. Gab mal eine Reportage, in dem es um das pushen von Rapsongs ging. Deswegen gehen viele deutsche Rapsongs auch nur noch knapp 2-2,5 min, weil man damit quasi mehr „Runden“ schafft.

      • In mehreren Berichten steht, dass bei Spotify nur die ersten 30 Sekunden zählen. Man muss also nur 30 Sekunden hören, damit der Künstler bezahlt wird.

      • Ja, währe ja auch totaler Blödsinn wenn man ihn ganz hören müsste. 30 Sekunden ist die Realität. Deshalb traut sich heute kein Künstler mehr 2 Minuten einen Song aufzubauen um dann richtig einzusteigen. Das muss nach spätestens 20 Sekunden passieren. Sonst wird abgebrochen. Abgesehen davon, meine Songs gehen immer noch über 3 Minuten. Aber kürzere Songs bedeuten natürlich mehr Titel gehört = mehr Kohle.

      • Nö. Früher galt mal mindestens 50% damit vergütet wird. Scheint heute sogar noch kürzer zu sein. Alles andere wäre auch albern, denn höre ich einen Titel zu 95% und breche am Ende ab, weil der letzte Akkord 8 Sekunden gehalten wird, wäre es ein Unding wenn dann keine Vergütung stattfinden würde.

  • Wann zählt denn ein Track als gestreamt?
    Etwa Nach 30+ Sekunden ?

  • Wir haben am 16. April unsere debut single CLOUDSKY released. Bisher haben wir nur Zugriff auf die Spotify streaming Analyse… bisher sind es wenige – wir sind aber auch ganz neu, am Anfang und bei einem kleinen Label unter Vertrag – der Idealismus ist hier im Vordergrund. Wer uns unterstützen mag sucht einfach mal nach „Liv Stellar“ in Apple Music, Spotify, Amazon oder einem anderen streamer. Wir bräuchten tausende von Klicks und streams um überhaupt nur einmal irgendwo gelistet zu werden – einer Playlist oder so… Charts ist super unrealistisch. Es werden täglich tausende von Songs released.

  • Wir haben seit dem 16. April unsere debut single released. Bisher haben wir nur Zugriff auf die Spotify streaming Analyse… bisher sind es wenig – wir sind aber auch ganz neu und bei einem kleinen Label unter Vertrag – der Idealismus ist hier im Vordergrund. Wer uns unterstützen mag sucht einfach mal nach „Liv Stellar“ in Apple Music, Spotify, Amazon oder einem anderen streamer. Wir brauchen tausende von Klicks und streams um überhaupt nur einmal irgendwo gelistet zu werden – einer Playlist oder so… Charts ist super unrealistisch. Es werden täglich tausende von Songs released.

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