Einstecken und einfach rausspazieren
REWE Pick & Go in Köln: „Markt der Zukunft“ im Testbetrieb
Im Januar 2018 sorgte der Online-Händler Amazon mit dem Pilotprojekt „Amazon Go“ für Aufsehen – ifun.de berichtete. Statt digitale Bestellungen entgegenzunehmen, öffnete Amazon einen Selbstbedienungsladen ohne Kasse, in dem Kunden lediglich Produkte aus den Regalen nehmen und den Laden mit diesen verlassen mussten, um den Kaufvorgang abzuschließen.
Kameras erkennen den Griff zum Produkt
Das Technik-Experiment, das vor allem auf hochauflösende Kamera-Systemen und die Dauerüberwachung aller im Laden anwesenden Personen setzte, war im Vorfeld der Eröffnung über ein Jahr lang durch Mitarbeiter des Online-Händlers getestet worden. Jetzt bringt der Lebensmitteleinzelhändler REWE das Konzept unter der Marke „REWE Pick & Go“ nach Deutschland.
Zwar will auch REWE die hauseigene Pick & Go-Technologie hierzulande erst mal von einem Kreis ausgewählter Mitarbeiter testen lassen, plant die Öffnung für die Öffentlichkeit aber bereits für den Spätsommer 2021 ein – vorausgesetzt, die neuen Systeme können sich im Alltagstest bewähren.
Einfach rausspazieren
Konzeptionell setzt REWE dabei auf den selben Einkaufsablauf wie Amazon. Kunden nehmen sich die Produkte aus den Regalen und verstauen diese direkt in Rucksack oder Jutebeutel. Damit sich weiterhin auch frischer Aufschnitt sowie Obst und Gemüse in frei abzuwiegenden Mengen einkaufen lässt, soll die neue Technik die regulären Kassen lediglich ergänzen aber nicht ersetzen.
Bewegungen werden Dauerüberwacht
Die erste Testfiliale mit „Pick & Go“-Angebot hat REWE in der Kölner Innenstadt aufgebaut. „Pick & Go“-Nutzer müssen sich hier beim Betreten über eine spezielle App anmelden, in der nach dem Einkauf bzw. dem Verlassen des Marktes auch die Rechnung abgelegt wird.
Sollte sich das Pilotprojekt in der Kölner Zeppelinstraße bewähren, ist die deutschlandweite Verbreitung des Angebotes nur noch eine Frage der Zeit. Laut REWE ist der Betriebsrat umfänglich in das Projekt eingebunden.