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Initiative des Innenministeriums

Respekt? Voll! Regierung startet Kampagne gegen Smartphone-Gaffer

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64 Kommentare 64

Im vergangenen Frühjahr hat die Johanniter-Unfall-Hilfe über 30 ihrer Rettungswagen mit einem neuen QR-Code-Design foliert, das filmende und fotografierende Unfall-Beobachter auf das Online-Portal Gaffen tötet! verlinken sollte.

Johanniter

Eine fast schon hilflose Aktion, mit der die Rettungskräfte auf die Zunahme von gaffenden Passanten reagierten, die Unfälle, Unfallopfer und anderen hilflose Personen inzwischen nicht mehr bestaunen, fotografieren und abfilmen, sondern die Aufnahmen häufig auch direkt im Netz und in sozialen Netzwerken verbreiten.

Und dies, obwohl das so genannte Gaffen seit Anfang 2021 strafbewehrt ist. So kümmert sich seit knapp drei Jahren Paragraf 201a des Strafgesetzbuches um die Sensationslust, die nicht nur privatsphären verletzt, sondern häufig auch die Einsatzkräfte behindert. Möglich ist seitdem eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren für das Filmen eines Unfalls.

Digitalkampagne „Respekt? Voll!“

Eine abschreckende Wirkung scheint die Strafandrohung jedoch nicht zu besitzen. So hat sich nun auch die Bundesregierung noch mal mit dem Mangel an gesellschaftlichem Respekt Helfern und Rettungskräften von Polizei, Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten gegenüber auseinandergesetzt.

Herausgekommen ist die neue Kampagne Respekt? Voll! des Bundesministerium des Innern und für Heimat. Mit dieser will das Innenministerium darauf aufmerksam machen, dass der Einsatz von Rettungskräften in Notsituationen häufig durch „unachtsames oder rücksichtloses Verhalten gestört oder behindert“ wird.

Kurze YouTube-Videos und begleitende Digitalinhalte sollten dafür sorgen, dass Wertschätzung und Respekt gegenüber Polizei- und Einsatzkräften wieder zunimmt und den Rettern gegenüber wieder ein angemessenes Verhalten an den Tag gelegt wird.

Gaffer Kampagne

Bundesinnenministerin Nancy Faeser kommentiert:

[…] Immer wieder gibt es Berichte von Gaffern, denen ein Foto vom Unfall wichtiger ist, als die schnelle Rettung von Schwerverletzten. Immer wieder machen Einsatzkräfte die Erfahrung, dass sie nicht schnell genug am Unfallort sind, weil es keine Rettungsgasse gibt. Immer wieder werden Rettungsdienste gerufen, obwohl dies nicht notwendig wäre. Vielen Menschen ist nicht klar, welche Konsequenzen ihr Verhalten in solchen Notsituationen haben kann.

Jede und jeder von uns kann die wichtige Arbeit von Polizei- und Rettungskräften durch rücksichtsvolles Verhalten und Wertschätzung unterstützen. Genau hierauf zielt unsere Kampagne. Ich danke allen Beteiligten, die sich für die Kampagne eingesetzt und diese möglich gemacht haben.“

04. Sep 2023 um 17:06 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Statt einer Kampagne:
    Harte und abschreckende Strafen einführen und diese konsequent verfolgen.

    • Und wie willst du das verfolgen? Wer soll das aufnehmen? Gerade bei einem Unfall haben die beteiligten Kräfte idR besseres zu tun.
      Soll heißen: ich gebe dir grundsätzlich recht. Aber die Umsetzbarkeit ist halt nicht so leicht.

      • Krankenwagen, Feuerwehr etc. mit 360 grad Kameras bzw Dashcams ausrüsten!

        Manchmal stellt die Polizei doch schon einen Polizisten ab der Aufnahmen macht!

        Begleitend müssten noch Social Media Firmen solche Accounts sofort endgültig sperren.

        Das alles gepaart mit min. 1.000 € Strafen und min. 12 Sozialstunden: Das Problem ist dann gelöst.

      • Deutlich härtere Strafen würden ja erstmal abschrecken. Die Nachverfolgungsrate wäre ja ähnlich der aktuellen, wenn man gleich die Segel streicht, bräuchte man den 201a StGB nicht ins Leben rufen müssen.

        Das ist zudem ja auch ein Sicherheitsrisiko.

        Daneben dürfen auch gerne die Strafen für das Nichteinhalten einer Rettungsgasse mit einem Multiplikator versehen werden.

        Da fliegt die Menschheit zum Mond, schickt Roboter zum Mars, Sonden bis ans Ende des Sonnensystems und arbeitet mit KIs, die dem geistige Niveau eines Teenagers haben, aber eine Nachverfolgung solcher Tatbestände zu gewährleisten, fehlen die technischen Möglichkeiten.

      • Mögliche Helfer und Betroffene werden auch gleich mit erfasst.
        Ich kümmere mich beim Unfall um Absicherung, die Betroffenen und Dokumentation. Wenn letzteres sofort geahndet wird, würde ich vermutlich kurz überlegen hilfreich sein zu wollen.
        Gaffer sind nicht neu- gab es schon vor 30 Jahren (Freiwillige Feuerwehr) – haben schon immer genervt- seit der Einführung von Camcordern auch gefilmt.

      • Richtig!!

      • Richtig!!!

      • Du wirst dann aber angesprochen und wenn du das erklären kannst und dein background (Freiwillige Feuerwehr) dann wird da niemand bestrafen…

  • Hilflosigkeit? Voll! …. der Bundesregierung …. mehr fällt mir dazu nicht ein.

  • Von wann war das Wort nochmal?
    Fragt doch einfach mal Jugendliche bei sowas… Safe wäre mal was zeitgemäßes. Oder King. Oder Smash.

  • Anstatt Geld für irgendwelche Kampagnen auszugeben, sollte man durch Überwachung und Ahndung Geld einnehmen. Hier läuft immer mehr schief

    • Strafen dürfen niemals den Zweck haben, die Haushaltskasse zu füllen. Das bringt Verantwortliche bei manchem Blitzer in Erklärungsnot, denn das Wort „rentabel“ ist in dem Kontext Feuer.

      Strafen sollen immer abschrecken.

      Es wurden ja gerade erst Strafen eingeführt. Jetzt schon eine Erhöhung zu fordern, ist sehr ungeduldig.

      Strafen bringen auch nur etwas, wenn die Bevölkerung die Strafen kennt. Daher ist eine Aufklärungskampagne durchaus sinnvoll.
      Die Frage ist eher, wie diese aussehen sollte. Das Video aus dem Artikel bringt mich gefühlt eher noch auf die Idee, dass ich mit so einem Video TikTok-famous werden könnte. Darüber hinaus glaube ich nicht, dass die Zielgruppe erreicht wird.

      Vielleicht bin ich zu blauäugig, aber ich glaube, dass die Jugend mit einer sachlichen Aufklärung darüber, WARUM das nicht cool ist, mehr Einsicht hätte als mit diesem cringen Möchtegern-Cool-Getue.

      • Geldstrafen bei Jugendlichen halte ich auch nicht für die beste Wahl, wenn’s Papi zahlt.
        Sachliche Aufklärung in Form von Sozialstunden, idealerweise beim Rettungsdienst, dürfte Jung und Alt eher weniger Spaß bereiten und vielleicht mehr abschrecken.

      • Ich kenne keine Zahlen aber ich behaupte mal, dass die Masse hier keine Jugendlichen sind. Und glaub mir, wenn man hier konsequent durchgreift, mit Fahrverboten und bei Wiederholungstätern mit längeren Fahrverboten und Nachschulungen diese Abscheulichkeit bestraft, dann erledigt sich das ganz schnell. Aber man will jeglichen medialen Aufschrei umgehen, von daher passiert nix. Das Gleiche Problem sind Rettungsgassen. Hier wird ebenfalls nicht durchgegriffen

    • Überwachung ist da ganz verkehrt.
      Wenn Polizei schon vor Ort ist, dann Festnahme und Beschlagnahme des Smartphone, zur Beweißsicherung.

      Warum wird eigentlich immer nach Überwachung gerufen? Was soll das bringen?

      Nicht Polizei abbauen, sondern mehr Polizei auf Streife, das wäre die Lösung.

      Wenn ich durch die Stadt gehe und in die fahrenden Autos schauen, wie häufig wird dabei am Smartphone gespielt. Nix passiert! Weil keiner das kontrolliert.

      Ich kann mich noch gut an Polizeikontrollen erinnern, wo unter anderem auch auf die Gurtpflicht geachtet wurde. Allerdings schon sehr lange her.

    • Ich finde es lustig, wie viele hier „Überwachung“ fordern und bei jeder anderen Art der Überwachung hier alle gleich an die Decke gehen.

  • Kein Wort zu Staus durch Klimaklebern? Wenn der RTW nicht ankommt, gucken/gaffen alle b….

    • kein Wort zu Staus durch parkende Autos in zweiter Reihe…

      hier geht es um Gaffer

      • „Immer wieder machen Einsatzkräfte die Erfahrung, dass sie nicht schnell genug am Unfallort sind“

      • Nur Gerüchte…

      • ja genau, diese Aussage liegt bestimmt daran, dass 2x die Woche irgendwo in Deutschland auf einer Kreuzung demonstriert wird…

      • Für mich sind Gaffer, die, die gaffen, während man am Unfallort vorbei fährt. Eventuell auch langsamer um dämliche Fotos zu machen.

        Ich denke das der Anteil Gaffer, die aussteigen um ein Selfie mit den Opfern zu machen (wie im Foto zu sehen) sehr gering sind.

        Klimakleber, die aber den kompletten Verkehr zum Stillstand bringen und kein RTW durchlassen, sind deutlich mehr vertreten. Die verschmelzen ja mit der Straße „Betonflosse“

        Ich kann mir im Gegensatz auch nicht vorstellen, das 2x jemand uns leben kommt, weil jemand gafft.

    • Weil Klimakleber nen minimalsten Bruchteil von Staus auslösen.

  • Ich wette das gerade wegen dem QR Code die Unwissenden erst recht das Handy zücken. Abgesehen davon die naturgegebene Neugier wird man den Menschen nie generell weg erziehen.

  • Es ist nicht schlimm, neugierig oder sensationslüstern zu sein. Das steckt in den meisten von uns. Wir haben immer wieder den Drang, außergewöhnliche Dinge zu betrachten oder zumindest solche, die nicht dem entsprechen, was wir täglich sehen. Schlimm daran ist, diesem Drang freien Lauf zu lassen. Ihn gar nicht erst versuchen zu kontrollieren. Auch wenn sich gerade Neugier meldet, wir können immer entscheiden was wir damit tun. Und es beginnt schon vor dem Griff zur Kamera. Wer kennt nicht den Stau auf der Gegenspur, der nur deswegen entstanden ist, weil abgebremst wird, um den Unfall zu sehen. Als Kind habe ich auch noch hingeschaut. Mittlerweile schaue ich ganz bewusst nach vorn.

  • Ein Verhalten kann strafbewehrt sein, nicht strafbewährt, liebes Team ;-)

    Bewährt hat sich der Paragraf ja offenbar bislang ohnehin nicht…

  • Ich fürchte Kampagnen bringen da nichts. Es ist ja nicht so das den Menschen das nicht klar wäre. Da helfen nur drakonische Strafen und Personal um diese Menschen auch zu erwischen und die Strafen durchzusetzen.

  • ERSCHRECKEND! Damit meine ich nicht den Artikel oder dessen Inhalt, sondern die Kommentare!
    Sind wir mittlerweile zu einer Gesellschaft geworden die ihr Zusammenleben nur über Bestrafung geregelt bekommt?
    Es geht nicht um Bestrafung, sondern um Verständnis!
    Wenn die Gesellschaft schon emotional so abgestumpft und verroht ist daß der erst Impuls nicht ist dem Verunglückten zu helfen, sondern ein Selfievideo mit dem Unfallopfer auf seinem Social Media Profil zu posten, dann sollten wir uns dringend Gedanken machen was falsch läuft!

  • Ganz offensichtlich haben die Meisten hier ganz schön viel Meinung bei so wenig Ahnung.
    Gaffer wird es immer geben. Ob heimlich oder offensichtlich. Hohe Strafen bringen kaum was, da es als Kavaliersdelikt angesehen wird. Zudem kann man das alles aus verschiedenen Gründen kaum nachverfolgen. Höchstens in Einzelfällen.
    Eine gute und ständige Aufklärung ist hier das vernünftigste Mittel. Die QR-Codes auf den Fahrzeugen gehören dazu. Nicht nur bei einem Unfall.
    Ich bin seit 25 Jahren im Einsatz. Bitte glaubt mir, dass „mit dem Kopf durch die Wand“ bringt nichts.

  • So ist doch der Mensch. Niemand kann sich davon freisprechen, dass er bei schrecklichen Ereignissen, diese irgendwie kompensieren muss. Die meisten haben sich unter Kontrolle und googlen nach dem Unfall. Bremsen auf der Gegenspur ist aber immer zu beobachten, bei allen! Wie sagte es Jesus, wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.

  • Wie hätte das mit dem QR Code auf den Fahrzeugen denn funktionieren sollen?! Dazu müsste der Gaffer ja freiwillig aufs Display tippen um weitergeleitet zu werden und genau DAS macht er doch in diesem Moment eh nicht. In meinen Augen war diese Aktion eine völlige Luftnummer. Ausgedacht von Bürohengsten, die scheinbar nicht wissen wie man einen QR Code abscannt. ‍♂️

  • Die besten Gesetze nützen nix wenn es an der Umsetzung fehlt

  • Führerschein einziehen – zu Fuss gehen. Dann ist das Thema zumindest auf BAB und Landstraßen durch. Knapp die Hälfte sind eigentlich eh nicht geeignet am „gemeinschaftlichen“ Straßenverkehr teil zu nehmen.

  • Ich kann’s nichts verstehen…maximal 1 Blick, um zu schauen, ob man helfen kann und wenn nicht, dann schnellstmöglich entfernen, um nicht zu stören/behindern. Als mein Bruder vor 15 Jahren einen schweren Unfall hatte (wegen Sekundenschlaf nach Nachtschicht im KH in einen Wald gerast und im Wagen eingeklemmt) hatte die Feuerwehr selber Bilder davon auf ihre Homepage gestellt. Unverpixelt, so dass man das Gesicht meines bewusstlosen Bruders sehen konnte. Ich habe den Laden sowas von zur Minna gemacht, dass die das runter nehmen.

  • Die einzig sinnvolle und auch wirksame Strafe bei den Kids heute wäre: Entzug des Smartphones, temporäre Sperrung bei allen Socialmedia Accounts und dazu noch 10 Sozialstunden bei der Feuerwehr!
    Meine Tochter wäre in der Hölle…

  • Vielleicht auch einfach mal TV Ausstrahlungen wie Autobahnpolizei, Medicopter oder wie das alles so heißt, verbieten. Ist ja kein Wunder das die Leute alle Sensatinsgeil sind.
    Der Fisch stinkt vom Kopfe her!

  • Den Gaffern einfach den Führerschein für zwei Jahre entziehen, plus einer nicht unerheblichen Geldstrafe. Und schon ist die Sache gegessen.

  • Es erstaunt mich immer wieder, wie unvernünftig viele, wenn nicht die meisten sind.
    Z.B. Rettungsgasse wird ständig medial thematisiert. Trotzdem, auf der Autobahn klappt es kaum, insbesondere nicht auf der rechten und mittleren Spur. Ich fahre bei Stau und drei Spuren jetzt meist ganz links, dann kann ich selber entscheiden, ganz nach links zu fahren, auch wenn es alle vor oder hinter mir nicht machen (wobei es auf der ganz linken Spur noch am Besten klappt)
    Fährt man auf der mittleren Spur soweit nach rechts, dass man mit zwei Rädern auf der rechten Spur ist (die eigentlich den Standstreifen mitbenutzen soll) wird man ständig angehupt, andere überholen einen rechts auf Standstreifen, nur um dann vor einem einzuscheren und mittig auf der rechten Spur zu fahren.
    Ich denke, wir sollten alle regelmäßig zu Nachschulungen und Nachprüfungen müssen. Viele haben nach der Fahrprüfung ihren Kopf auf Durchzug gestellt

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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