Kontakt-Nachverfolgung für Restaurants und Kultur
Profitiert Luca vom Promibonus? „recover“ ist Open-Source
Ein Auftritt bei Anne Will, öffentliche Nennungen durch den CDU-Bundesvorsitzenden Armin Laschet und den Vizekanzler Olaf Scholz sowie zahlreiche Videos, Online- und Print-Artikel, meist mit Smudo als Zugpferd.
Profitiert die Luca-App zur Kontakt-Nachverfolgung, an deren Entwicklung bzw. der Entwicklungsfinanzierung auch die Fantastischen Vier mitgewirkt haben, vom Promibonus der populären Deutschrap-Band?
Ralf Rottmann, selbst als Angel Investor aktiv ist sich ziemlich sicher und erinnert in seiner knackig formulierten Kritik „Die da?!“ daran, dass die Ende letzten Jahres gegründete Fantastic Capital Beteiligungsgesellschaft UG der Fantastischen Vier eine Kapitalbeteiligung von über 22 Prozent an der für die Luca-App verantwortlichen culture4life GmbH hält. Eine GmbH übrigens, deren Server während des Anne Will-Auftritts von Smudo zusammengebrochen sind.
Open-Source-Alternatov „recover“
Und Rottmanns Kritik ist konstruktiv. So macht der Investor in seinem Blog-Eintrag auf die quelloffene Software-Alternative recover aufmerksam, die Gastronomen und Kulturschaffende auch ganz ohne Bezahlung (und ganz ohne App) in Eigenregie betreiben könnten.
Auch recover will Infrastruktur für die Kontakt-Nachverfolgung bereitstellen, die ohne Stift und Zettel auskommt und Restaurant-, Vorlesungs- und Konzert-Besucher im Infektionsfall schnell über das eigene Risiko aufklärt und informiert. Hier reicht allerdings eine mobile Webseite aus.
Wer sich „recover“ direkt von den Entwicklern betreiben lässt, zahlt als Gastronom 15 Euro pro Monat und Betrieb, bei Veranstaltungen werden Pauschalpreise von 60 Euro (bis 2000 Besucher) bis 1100 Euro (bis 60.000 Besucher) fällig.
Unterm Strich gilt: Luca mag zwar, getragen von der populären „Die da“-Band, der populärste Kandidat für den Zeitraum der bevorstehenden Lockerungen sein, ist aber nicht der einzige Kandidat.