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Streit geht in Berufung

Post unterliegt: Mobile Briefmarke darf nicht ablaufen

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Die Mobile Briefmarke der Deutschen Post ist noch gar nicht so alt. Der Nachfolger des so genannten Handyportos wurde erst Ende November 2020 präsentiert und damals als einer der neuen Digitaldienste der Post vorgestellt.

Mobile Briefmarke

Nachfolger des Handyporto

Im Kern erfüllt die Mobile Briefmarke dabei die selbe Funktion wie vor ihr das Handyporto. Auch wenn kein echtes Postwertzeichen zur Hand ist, lässt sich die Mobile Briefmarke über das Handy ordern und erlaubt anschließend die Nutzung eines Briefkastens, um die soeben mit einer scheinbar zufälligen Zahlenkombination beschriftete Postkarte oder auch einen Brief auf seine Reise zum Empfänger zu schicken.

Die Mobile Briefmarke verzichtet im direkten Vergleich mit dem Handyporto sogar auf die vor ihrer Einführung noch pauschal veranschlagte Servicepauschale in Höhe von 40 Cent pro Sendung. Zudem erfolgt die Buchung nicht mehr per SMS, sondern bequem per App.

Was allerdings schon in den Anfangstagen der Mobilen Briefmarke kritisiert wurde: Einmal geordert ist die virtuelle Briefmarke nur 14 Tage gültig und verfällt anschließend, ohne dass eine Rückerstattung des Kaufpreises vorgesehen wäre.

Mobile Briefmarke Kundenvorteile 1

Etappensieg für Verbraucherschützer

Gegen diese Geschäftsbedingungen der Post ist der Verbraucherzentrale Bundesverband vor Gericht gezogen und darf sich jetzt über einen Etappensieg vor dem Landgericht Köln freuen. Dieses hat zu Gunsten der Verbraucherschützer entschieden und teilt die Auffassung, dass Kunden durch die kurze Wertigkeit der Mobilen Briefmarke unangemessen benachteiligt werden.

So weicht die Post von der Verjährungsfrist eines Kaufvertrages, der grundsätzlich drei Jahre betragen würde, mit ihrer 14-Tage-Vorgabe massiv ab, was das Landgericht als unzulässig bewertet hat.

Gegen das noch nicht rechtskräftige Urteil hat die Deutsche Post von dem Oberlandesgericht Köln Berufung eingelegt und will den Rechtsweg offenbar weiter beschreiten. Wir behalten das Verfahren im Blick.

23. Dez 2022 um 17:53 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    • Ich glaube die Codes würden einfach endlos lang werden und die Nutzbarkeit erschweren. Also ich will auch keine 20 Zeichen schreiben müssen.

      • Glaube das sollte kein Problem sein. Bei 8 Stellen mit jeweils 36 Optionen sollte das eine Zeit lang reichen.

      • Weil man das natürlich nicht durch eine einzige weiter Ziffer oder Buchstaben lösen könnte. Wie kann man denn so faul sein?

      • Man könnte sie ja nach 14 Tagen verfallen lassen und das Guthaben dem Konto einfach gutschreiben. Meinetwegen sogar ohne Auszahlfunktion…

      • Schon mal nachgerechnet wie viele Codes bei 8 Zeichen mit Buchstaben und Zahlen möglich sind? Das reicht locker mind 1 Monat;)

      • 2821109907456 möglichkeiten sollten bis zum Ende der Deutschen Post ausreichen.

      • Ich kopiere mal von heise.de:

        Das Gericht ließ die Einwände nicht gelten. In seinem jetzt veröffentlichten Urteil vom 20.10.2022 (Az.: 33 O 258/21) führte es aus: Selbst, wenn die Post nur Ziffern für die Codes verwenden würde, gäbe es bereits 100 Millionen verschiedene Kombinationen. Bei 12 Millionen verkaufter mobiler Briefmarken pro Jahr würde die Anzahl der Chiffren acht Jahre und vier Monate lang ausreichen. Da die achtstelligen Zeichenfolgen zusätzlich aus Buchstaben bestehen, ergeben sich tatsächlich noch sehr viel mehr Möglichkeiten.

  • Wer kauft sich denn mobile Briefmarken und nutzt sie nicht gleich? Einzig kurz vor Portoerhöhungen kann ich mir vorstellen, dass das nun ein Vorteil für Verbraucher wird.

    • Naja, aktuell verkaufe ich z.B. einiges auf ebay und Weihnachtspost war auch fällig. Jedesmal den Zahlungsvorgang etc. durchlaufen kostet Zeit und ist aufwendig. Da kaufe ich mir lieber einmal einen „10er-Pack“ und fertig.

      • Klar kann man das so machen, aber dann kann man sich auch gleich ein 10er-Pack mit physischen Briefmarken in die Schublade legen. Wenn man Weihnachtspost und Co. verschickt, möchte man auch nicht für jeden Brief einzeln zum Briefkasten laufen, also zählt man einfach durch, wie viele Sendungen man verschicken will, und kauft die passende Anzahl von Codes. Das ist ja gerade der Vorteil der mobilen Briefmarke, man kann sie jederzeit kaufen, und immer genau passend zum aktuellen Bedarf, so dass man sich eben keinen Vorrat hinlegen muss.

    • Naja, das ist leider keine gute „Überlegung“. Wenn ich mir eine 70er-Marke kaufe und diese erstmal behalte und dann eine Portoerhöhung auf 80 Cent kommt, ist meine 70er-Marke immer noch nur 70 Cent wert und ich brauche ab dem Erhöhungszeitpunkt eine Zuschlagsmarke von 10 Cent. Schätze das läuft bei den Onlinemarken auch nicht anders.

    • Welchen Vorteil soll das bei einer Portoerhöhung haben? Normale Marken kann ich ab dem Stichtag auch nicht mehr verwenden ohne dass ich die Differenz dazu klebe. Das funktioniert nur bei Paketmarken, die kann man auf Vorrat kaufen.

    • Du gibst dir die Antwort bereits selbst. Ich mach das so bspw. ;)

      • Hier geht es aber nicht um Paketmarken sondern Briefmarken also unerheblich was Nutzer bei anderen Systemen machen.

  • Verbraucherrechte sind auf jeden Fall schützenswert und 14 Tage vielleicht auch ein wenig zu kurz.
    In der Praxis wird die Mehrzahl der Kunden aber wohl eher genau die eine Marke kaufen die sie genau in dem Moment grad benötigt. Ist ja eher eine Art Notlösung.
    Eine Rolle voll App-Briefmarken wird sich wohl kaum jemand hinlegen ;-)

    • Ich finde nicht, dass diese Briefmarken eine Notlösung sind. Ich finde es sehr gut, dass ich mir die eine Briefmarke mal eben am Handy kaufen kann, den Code auf den Umschlag notiere und zum Briefkasten ums Eck gehen kann. Aus meiner Sicht könnten sie die Papiermarken einstellen. Nur meine Meinung.

      • Vor allem könnten sie im nächsten Schritt auch andere Portohöhen anbieten. Auch für Bücher/Warensendungen.

        Die klassische 85 Cent Marke habe ich eher mal zu Hause also die 100 Cent wenn’s mal mehr wiegt.

        Für Postkarten ist das auch ideal wenn man nicht zuhause ist.

        Wenn der bezahlvorgang zügiger gehen würde könnte ich auch mit den 14 Tagen leben. Da geht noch etwas

      • Wie zügig soll der Bezahlvorgang denn gehen? Ich öffne die App, wähle das passende Porto aus, zahle via PayPal (mit Passwort einloggen und den Kauf bestätigen), und schon wird der Code generiert. Dauert maximal 30 Sekunden, und man kann derweil schon mal den Brief zukleben und die Adresse draufschreiben, wenn’s einem wirklich zu lange dauert.

      • Ja eben mit Paypal jedes Mal einloggen etc halte ich für unnötig bei den centbeträgen. Lastschrift oder von mir aus Apple Pay würde deutlich schneller gehen. Paypal beschränkt das vermutlich auch durch seine Sicherheit und 2FA.
        Oder ein Guthaben aufladen und dann wirklich mit einem Klick den Code haben.
        Also App öffnen, Marke wählen, „Jetzt Kaufen“ und fertig

      • Sehe ich genauso, danke.
        Hinzu kommt, dass jedes Mal die Post schon zu hat und natürlich weit und breit keine Briefmarkenautomaten mehr in Sicht sind, wenn ich mal einmal im Jahr ne Marke benötige.
        Natürlich würde ich die dann auch sofort nutzen.

    • Ach, 14 Tage finde ich schon okay, meinetwegen ginge es sogar kürzer. Aber wieso die Post das Geld nicht einfach erstatten will, ist völlig schleierhaft.

    • Rollen sind mir zu sperrig. Ich kaufe die Onlinemarken immer im Bogen ;)

    • Mmh. Es sind hier manchmal Leute so schnell davon überzeugt, zu wissen, was für alle realistisch ist … Ich habe keine Filiale un die Ecke und kaufe mein Porto ausschließlich online. Ich hatte mir schonmal einen Vorrat angelegt, bevor ich wusste, dass sie nur 14 Tage gültig sind. Hab’s auf Kulanz wiederbekommen … Außerdem gibt’s in der App einen „Benutzt“-Schalter – megapraktisch, wenn sie jetzt dauerhaft gültig sein werden!

  • Dann wird in Zukunft die kurze Zahlenfolgen nicht mehr ausreichen. Wir werden dann 20 zahlen auf den Brief schreiben dürfen.

  • Das wäre doch super, wenn das länger hält, kann man Mobile Briefmarken sammeln

  • Ist auch kein Zustand. Ich kauf immer gleich 4x und rufe die der Reihe nach ab. Manchmal verfallen die. Hab das nie verstanden.

  • War Glaube ich einer der ersten der das Porto auf den Brief Gekritzelt hat. Damals sagte der Postbeamte dass es Ungültig sei und er den Brief so nicht Annehmen würde… habe ihn dann im Postkasten Geworfen – Er ist Angekommen, Beamte Eben…!

  • Erstaunlich das überhaupt jemand, diesen Code Müll genutzt hat.
    Zumindest hier in unsere Ecke werden ja, bereits die Briefkästen reduziert.
    Die Öffnungszeiten der Post reduziert, natürlich ist es auch äußert clever. Das die Post in den Filialen Automaten für Briefmarken aufstellt. Aber diese außerhalb der Öffnungszeiten nicht zugänglich ist. Darauf muss man erstmal kommen.

    Positiv hingegen, sofern man die Post überhaupt noch nutzt. Die Option an der Packstation Briefmarken zu ziehen inkl. Briefkasten.

    Wobei die Post ohnehin zu Teuer und dazu zu langsam ist.
    Im Schnitt derzeit eine Woche Laufzeit für nen Brief.

    Die Konkurrenz versendet ab 57 Cent inkl. drucken des Briefes.

    2-3 Tage in der Brief beim Empfänger

    • @Jens
      Die Konkurrenz oder Mitbewerber der Deutschen Post AG, müssen auch nicht ein Brief von Sylt nach München befördern – Sie suchen sich die Rosinen raus, mit denen sie viel Geld verdienen können und den Rest überlassen Sie der Post! Denn die hat in Deutschland immer noch Beförderungspflicht an sechs Tagen in der Woche – da sitzt immer noch die Regulierungsbehörde zur Post und Telekommunikation zwischen. Und mal ganz ehrlich, wer befördert überhaupt noch Briefe für den Preis für den die Post es macht schaut euch mal die Gebühren in ganz Europa an. Aus Italien kostet eine Postkarte 1,15€!!
      Also, ich kann die ganze Gemotze auf die Post nicht mehr hören…

      Wer sowas schreibt, hat meiner Meinung nach null Ahnung davon und will sich hier nur wichtig tun

  • kann ich dir meine mobile Briefmarkensammlung zeigen so oder so ähnlich, könnte dann ein Korb raus werden xD

  • Die 14 Tage können ja bleiben, aber die Post darf das Geld nach 14 Tagen nicht einfach behalten.
    Ist wie bei Gutscheinen. Nach Ablauf hat man ein Anrecht auf Rückzahlung.

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