Netzpolitik: Grüne fordern Facebook-Gesetz – Youtubes Videosperren in Deutschland
Daniel Mack, Sprecher für Netzpolitik der Grünen im Hessischen Landtag, fordert unter der Überschrift „Facebook ist nicht kostenlos“ ein Gesetz, das den Bürgern einen umfassenden Schutz ihrer Online-Privatsphäre garantiert und dafür sorgt, dass Nutzer sozialer Netzwerke besser darüber informiert sind, welche Daten über sie gesammelt werden.
Am Beispiel des weltgrößten sozialen Netzwerks berechnet Mack exemplarisch den Wert eines Facebook-Nutzers, der abhängig von Profil, Alter, Kosumverhalten (Apple-Nutzer sind direkt einen Cent mehr wert), Familienstand und Freizeitaktivitäten festgesetzt wird:
Apple-Nutzer sind mehr wert als Android-User:
Als Single würde sein Wert [Anmerkung von uns: der Wert des Beispiel-Nutzers Manfred] auf 52 Cent steigen, da er in einer Beziehung lebt sinkt er auf 47 Cent. Hat Manfred Kinder? Sein Wert steigt nicht auf 56 Cent, da er keine hat. Sein Wert steigt auf 54 Cent an, da er an Männern interessiert ist und steigt durch sein Studium weiter auf 76 Cent. Manfred betreibt Outdoor-Sport (97 Cent), ist an Nachrichten (88 Cent) interessiert, nutzt Apple-(89 Cent, bei Android-Geräten 87 Cent) und Schönheitsprodukte (92 Cent).
Eine spannende Zusammenfassung, die unabhängig von der persönlichen Polit-Präferenz gelesen werden sollte.
Von Facebook zu Youtube die, soviel steht seit dem 10. Januar fest, sich auch in den kommenden Monaten wahrscheinlich nicht mit der GEMA über die Anzeige von Musik-Videos in Deutschland einigen werden. Markus Beckedahl verweist auf die Webanwendung „GEMA versus YouTube“ der OpenDataCity, die die Sperr-Quote der Youtube-Videos in Deutschland eindrucksvoll visualisiert.
So sind hierzulande 61,5% der weltweiten Top-1000 Youtube-Videos gesperrt. Mehr als drei mal so viele wie im Länder-Schnitt (18,7%) und erheblich mehr als etwa im Südsudan. Hier müssen die Nutzer nur auf 15,2% der Top-1000 Videos verzichten.
Ein großer Teil der YouTube-Videos sind nicht überall zu sehen. Fast 19% der weltweiten Top 1000-Videos sind in einem oder mehreren Ländern außerhalb Deutschlands gesperrt. In Deutschland jedoch sind über 60% der 1000 beliebtesten Videos nicht verfügbar, weil YouTube davon ausgeht, dass die Musikrechte „möglicherweise“ bei der Musikverwertungsgesellschaft GEMA liegen.