Nachfrage fällt unerwartet gering
Netflix mit Werbung: Nur jeder 10. wählt den Reklamezugang
Angekündigt war der günstigere Reklame-Zugang zum weltgrößten Video-Streaming-Dienst ja als „Netflix für alle, die bislang kein Netflix hatten“. Mit der neuen Preisstufe wollte Netflix auch die noch mit sich hadernden Anwender über die Schwelle schubsen und in zahlende Kunden konvertieren. Für viele Nutzer, die noch von einem eigenen Netflix-Zugang absehen würden, bräuchte es nur einen günstigeren Einheitspreis. So die Kalkulation.
Netflix zahlt Werbegelder zurück
Dass dem offenbar nicht so ist, machen nun erste Auswertungen von Werbetreibenden deutlich, denen Netflix nicht die initial zugesagte Anzahl an Zuschauern liefern konnte. Nach Angaben des Branchendienstes Deadline variieren die Zuschauerzahlen zwar von Werbern zu Werbern, in mehreren Fällen sei es Netflix jedoch lediglich gelungen, gerade mal 80 Prozent der zugesagten Zuschauer zu liefern.
Netflix habe daraufhin das zu viel gezahlte Werbebudget wieder erstattet, eine in der Branche eher ungewöhnliche Geste. Werden Werbeverträge gemeinhin doch auf geschätzten Zuschauerzahlen geschlossen, die weder beim Über- noch beim Unterschreiten der vereinbarten Marke korrigiert werden.
Als Reaktion auf die ausgebliebenen Zuschauer hätten erste Werbetreibende Netflix nun darum gebeten, die Anzeigengelder für das erste Quartal 2023 zu reservieren, in der Hoffnung dass die Nachfrage nach dem werbefinanzierten Netflix-Zugang Anfang des kommenden Jahres noch zunehmen wird.
Jeder 10. wählt den Reklamezugang
Etwas über neun Prozent der neuen Netflix-Kunden würden sich nach Informationen der Analytiker von Antenna für den Zugang mit Werbung entscheiden. Damit liegt Netflix deutlich unter konkurrierenden Diensten wie etwa HBO Max, wo sich 15 Prozent der Neukunden für den Reklamezugang entscheiden würden.