MYU: Ein ehrlicher Lieferdienst von und für Nachbarn
So lange Amazon Prime Now nur in Berlin verfügbar ist, könnte sich eigentlich auch der Nachbar (der sich aktuell ohnehin auf dem Weg in den Baumarkt befindet) um die noch fehlenden Schachtel Torx-Schrauben kümmern, oder?
Unser Beispiel-Heimwerker spart sich so den Weg ins Bauhaus, der Nachbar verdient sich auf sich Schnelle 5 Euro hinzu und die Natur freut sich darüber, dass sich nicht noch ein Fahrzeug auf den Weg in den 3 Kilometer entfernten Baufachmarkt macht. Win-Win-Win?
Ein Konzept, das ein vierköpfiges Dresdner Entwickler-Team jetzt mit der iOS-Applikation MYU umzusetzen versucht.
Anders als die zahlreichen Nachbarschafts-StartUps, die sich seit Monaten verbissen darum bemühen eigene Communities aufzubauen und nicht nur Nachbarschafts-Dienstleistungen sondern gleich auch ein eigenes soziales Netz etablieren wollen, setzt MYU auf ein konkretes Angebot und teilt seine Nutzer in zwei Gruppen.
Nachbarn die etwas „brauchen“ und Nachbarn die etwas „bringen“:
- Du brauchst etwas: Beschreibe was du brauchst, bis wann es bei dir sein soll, wohin du es gebracht haben möchtest und was du bereit bist der/dem anderen MYU-Nutzer(-in) dafür zu geben.
- Du möchtest etwas bringen: Wähle einen Eintrag aus der Listen- oder Kartenansicht und bestätige es über die App. Dein gegenüber wird benachrichtigt und freut sich sicherlich über deine Hilfe.
Natürlich wird auch MYU erst seine Community aufbauen müssen, ehe sich die App als praktische Alternative zum persönlich angetretenen Spaziergang in den Supermarkt beweisen können wird, Idee und Konzept gefallen uns jedoch deutlich besser als etwa die Bemühungen von Mitbewerbern wie zum Beispiel nebenan.de.
Ehrlicher als Andere
So verteilt das Nachbarschaftsportal in Berlin Flugblätter die mit der Beschreibung „nicht ganz ehrlich“ noch gut bedient sind. Die Werbe-Flyer von nebenan.de sehen aus wie selbstgedruckte Handzettel aus der Nachbarschaft, werden in orchestrierten Aktionen jedoch in ganz Berlin verteilt (geändert werden nur die Kiez-Beschreibungen und die Namen der „Autoren“) und kommen direkt von den Portal-Betreibern.
Dann lieber einen ehrlichen Bringdienst, der uns den Weg in den Baumarkt erspart und dem Nachbar 5€ in die Hand drückt, die in ein kühles Eis investiert werden können.
Wir behalten MYU im Blick und wünschen dem App Store-Neuzugang viel Erfolg.